AUETAL (tt). Die Konsolidierung des Gemeindehaushaltes geht mit großen Schritten voran. In einem Pressegespräch gaben der Bürgermeister Thomas Priemer und sein Stellvertreter und Gemeindekämmerer Karl-Heinz Büthe erste Zahlen bekannt, die in der Ratssitzung am 6. März zur Vorlage kommen werden. Danach schließt der Verwaltungshaushalt 2007 erstmals seit 2002 wieder mit einer "Freien Spitze" von rund 227.000 Euro ab. Im Vermögenshaushalt beträgt der voraussichtliche Fehlbetrag im Ergebnis rund 252.000 Euro. Insgesamt sieht der Verwaltungshaushalt Einnahmen von 6.224 Millionen Euro und Ausgaben sowie Tilgungen von 6.017 Millionen Euro vor. "Entstanden ist dieses positive Ergebnis im Wesentlichen durch vermehrte Einnahmen aus der Gewerbesteuer, den Einkommensteueranteilen und den Schlüsselzuweisungen aus Bund, Land und Kreis", so der Kämmerer Karl-Heinz Büthe, der besonders die heimische Wirtschaft lobt, die im letzten Quartal 2007 einen hohen Gewerbesteueranteil zu verzeichnen hatte. Der Schuldenstand konnte gegenüber 2006 um 213.000 Euro auf jetzt 4.363 Millionen verringert werden. "Trotz zeitweiser Eintrübung der Konjunktur sind wir konsequent dabei, die Schulden zu tilgen", so der Bürgermeister, der auf zahlreiche soziale Bereiche verweist, die in jüngster Zeit umgesetzt wurden. So habe man die Kindergärten ausgebaut und Krippenplätze eingerichtet und zusätzliche Erzieherinnen eingestellt. Die Ganztagsschule wird kommen und eine Jugendpflegerin wurde eingestellt. Die Infrastruktur habe sich stetig verbessert, dem Hochwasserschutz wurde und wird in Zukunft höhere Priorität zukommen. Das Dorferneuerungsprogramm hat vielen Ortschaften des Auetals ein neues Gesicht verliehen. "So wird uns die Dorferneuerung Rolfshagens und die Sanierung der Kreisstraße in Borstel noch einiges abverlangen. In Borstel nutzt die Gemeinde die Kreismaßnahme, um neue Abwasserkanäle einzubauen. Die positive Entwicklung aus konsequenten Sparmaßnahmen und konjunktureller Verbesserung der Einnahmen wollen der Bürgermeister und der Kämmerer nutzen, um dem familienfreundlichen Auetal weiter Profil zu geben. "Trotz aller Euphorie gibt es keinen Grund, die Sparmaßnahmen abzubrechen", so Thomas Priemer, denn man habe die guten Zahlen aus den Jahren 1993/94 noch lange nicht erreicht. Es gilt, die übertragenden Aufgaben des Bundes und des Landes ohne Finanzausgleich weiter zu kompensieren und gleichzeitig Investitionen zu tätigen. An Aufgaben mangelt es auch in Zukunft nicht. Der Straßenknotenpunkt Rehrener Straße/Schulstraße muß ausgebaut werden, der Sechsackerweg in Escher wartet auf eine Erschließung, der Ausbau der Rannenberger Straße im Zuge der Dorferneuerung steht auf dem Zeitplan und die Sanierung der Dorfgemeinschaftshäuser Bernsen und Borstel sowie der Hochwasserschutz in fünf Ortschaften soll zügig in Angriff genommen werden. In der Vorlage für den Haushalt 2008 sind hierfür gut 2,075 Millionen Euro veranschlagt. Karl-Heinz Büthe geht darum den neuen Haushalt mit Vorsicht an, zu schnell haben sich in der Vergangenheit die konjunkturellen Daten verändert. Die so genannte "Freie Spitze" wird sich daher nur noch auf 50.000 Euro belaufen. Wie in den Vorjahren wird es aber keine Kreditaufnahmen geben und die Schulden sollen um weitere 215.000 Euro abgebaut werden. Foto: tt
Bürgermeister Thomas Priemer (li.) und Gemeindekämmerer Karl-Heinz Büthe wollen Sparmaßnahmen fortsetzen.