1. Ein Hauch von Afrika weht hinein

    Kinder des Heilpädagogischen Kindergartens gehen auf musikalische Reise

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    STADTHAGEN (mr). "Fahren wir mit dem Bulli?", fragt die sechsjährige Vanessa, als Martin Rumprecht in der Musikgruppe die Rückkehr aus Afrika ankündigt. Noch rekelt sie sich mit acht anderen Kindern auf sandgelben Decken auf dem Boden im Raum des Heilpädagogischen Kindergartens "Jägerhof".

    Einen Rückzug in die Traumwelt hat der Musiker und Pädagoge den Kleinen mit seinem selbst kreiertes Lied "Afrika am Strand" ermöglicht. Die Erzieherinnen und Gäste halfen ihm dabei, indem sie mit Tüchern den "Wind" erzeugten, der über die Rücken oder Bäuche der Kinder strich.

    Zum dritten Mal fand die Musikgruppe statt, die Rumprecht zusammen mit den jeweiligen Erziehern in kleinen Gruppen jeden Donnerstag abhält. Ohne die finanzielle Unterstützung der Andreas Willert Stiftung und der Bürgerstiftung Schaumburg hätte Almut Lindemann, Leiterin des Kindergartens, das lang angedachte Projekt nicht umsetzen können. Andreas Willert sowie Gebhard Hitzemann und Rudolf Krewer nahmen begeistert an dem morgendlichen Singkreis teil, um dann hinterher die erste Musikgruppe zu begleiten.

    Ohne große Worte befanden sie die Idee für toll, über Musik und Bewegung die sozialen, kognitiven, sprachlichen, motorischen Bereiche sowie die Wahrnehmung der Jungen und Mädchen zu fördern.

    1000 Euro stiftete die Andreas Willert-Stiftung, 4320 Euro die Bürgerstiftung Schaumburg. 600 Euro hat sich der Kindergarten zusammengespart und 400 Euro von dem Verein Lebenshilfe erhalten. Wichtig ist Rumprecht und Erziehern die Nachhaltigkeit. Der Musiker fährt dreigleisig: Zu der Projektarbeit mit den Kindern gesellt sich die Fortbildung der Mitarbeiter und die Materialanschaffung, die sich wiederum aus der Zusammenarbeit mit den Erziehern ergeben wird. Denn sie sollen entscheiden, mit welchen Musikinstrumenten sie weiterarbeiten möchten. Die Reflexion sei ein wichtiger Aspekt der gemeinsamen Arbeit, hob Rumprecht hervor. Nicht nur für die Mitarbeiter des Kindergartens, sondern auch für ihn. Seit 13 Jahren arbeitet er mit Kindergärten zusammen und vermittelt Kleinen und Großen seine Liebe zur Musik und den daraus resultierenden Denkanstößen. Die er beispielsweise den Kindern in der Musikgruppe gab, als sie sich spontan zu seinem "Trommelsolo" Bewegungsabläufe ausdenken sollten. Oder indem er sie mit auf die Reise nach Afrika nahm, auf der sie seinen Gitarrenklängen lauschten und sich ganz der Musik und dem "Wind" hingaben. Offensichtlich entspannt, weil mucksmäuschenstill, "reisten" die Kleinen in den Kindergarten zurück. Foto: mr

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