1. Als es um die Wurst geht, ist Uwe Martens am schnellsten

    27. Rodenberger Herrenrunde des Schützenclubs / Martens wird Kohlkönig

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    RODENBERG (bb). Uwe Martens hat sich bei der 27. Rodenberger Herrenrunde die Nachfolge von Jürgen Wulf als Kohlkönig gesichert. Bei der vom Schützenclub Rodenberg organisierten Traditionsveranstaltung brachte er im Stechen die Bregenwurst am schnellsten runter. Rund 160 Gäste feierten im Schützenhaus in ausgelassener Stimmung bis spät in die Nacht.

    Martens sicherte sich die Königswürde in einem echten Herzschlagfinale. Es war nach Mitternacht, als sich die vier Kandidaten Jörg Döpke, Morten Spenner, Hannes Meier und eben Uwe Martens zum Stechen um den Tisch in der Mitte des Saales versammelten.

    Der Vorsitzende des Schützenclubs Heiko Katurbe hatte diese Anwärter auf die Nachfolge der amtierenden Majestät Jürgen Wulf ausgewählt. Dazu hatte sich Katurbe während des gemeinsamen Grünkohl-Mahls zum Rundgang aufgemacht und jedem Gast auf den Teller geschaut. Wer machte sich durch besonders auffälligen Umgang mit Messer und Gabel als Kandidat für die Thronfolge interessant?

    Beim Stechen am Vierertisch ging es dann um die Wurst. Nämlich um die Bregenwurst. Wer das Stück auf seinem Teller am schnellsten verschlingt, sichert sich die Königswürde. Hannes Meier, Jörg Döpke und Uwe Martens lagen lange Zeit gleichauf. Mehrmals wurde das Wettessen für die Einnahme von "Meyers Bitter" unterbrochen. Am Ende war es Martens, der den letzten Zipfel Wurst Sekundenbruchteile vor Döpke und Meier herunterbrachte. So konnte Martens die Königskette von seinem Vorgänger Jürgen Wulf in Empfang nehmen, ebenso als Zeichen seiner Herrschaft einen Kohlstrunk. Als erste Amtshandlung bat der neue König die Damen des Schützenclubs um Unterstützung bei der Ausrichtung des Herrenabends im folgenden Jahr.

    Viel Applaus erntete vor dem Stechen der amtierende Kohlkönig Jürgen Wulf für seine Abschiedsrede. So berichtete er von seiner Krönung im vergangenen Jahr. An den Ausgang des Abends könne er sich nicht mehr in aller Deutlichkeit erinnern. Offenbar habe man ihn aber irgendwann sitzend nach Hause transportiert.

    "Ein Bauer wird Kohlkönig", hätte das Motto damals lauten können, berichtete der Landwirt. Natürlich gebe es auch für Bauern eine Fachzeitschrift. Das sei die "Land und Forst". Besonders interessant seien hier stets die Kontakt-Annoncen. "Landwirtin, 34 Jahre, sehr hübsch, 500 Hektar", heiße es da etwa. "500 Hektar, muss in Ostdeutschland sein", lautete Wulfs Kommentar. Der amtierende König sprach noch allerlei Themen aus dem Bereich der Landwirtschaft an. Er erklärte den Gästen in Gedichtform und mit Hilfe von Playmobil-Figuren, Sparschwein und Messer wie aus dem Schwein die Bregenwurst wird. Für die Schützenclubdamen, die während des Herrenabends traditionell als fleißige Helferinnen die Speisen auftragen sowie Bier und Schnaps ausschenken, hatte er jeweils einen Beutel mit Blumensamen mitgebracht. Das sei schließlich deutlich billiger als Blumensträuße. "Ein Bauer schenkt halt etwas Praktisches", hielt er schmunzelnd fest. Dazu hatte er aber noch für jede der Helferinnen einen Gutschein für die Rodenberger Eisdiele im Gepäck. "Schließlich seid ihr ja alle süße Damen", betonte er.

    Für die Herren gab es einen Sinnspruch: "Befolge Gottes Worte und sei ein guter Christ und meide schmale Wege, wenn du betrunken bist." Nach der Rede musste Heiko Katurbe nicht lange überlegen, welchen Beinamen er dem scheidenden Regenten verpassen musste. Jürgen Wulf wird als "Jürgen vom Landfunk" seinen Platz in der Galerie der Rodenberger Kohlkönige finden.

    Foto: bb

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