1. Internationale Studienkultur mit hohem Niveau, Praxisbezug und Spaßfaktor

    Studenten geben Abiturienten Einblick / Uni aus Enschede wirbt um Studenten

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    STADTHAGEN (ro). Dirk und Katharina sind Überzeugungstäter: Sie sind deutsche Studenten an der Universität "Twente" im niederländischen Enschede und rühren zur Zeit die Werbetrommel für "ihre" Campus-Uni gleich hinter der Grenze. Die dynamischen Studenten machten nun Station am Wilhelm-Busch-Gymnasium (WBG) in Stadthagen, um einen Schülerkreis das Studieren in den Niederlanden schmackhaft zu machen.

    Die Referenten versuchten die Vorzüge eines Studiums in Enschede ins rechte Licht zu rücken und hoben dabei das hohe Niveau, den Praxisbezug und den Spaßfaktor an der "Centerpark-Uni" hervor, wie Katharina ihre Hochschule mit einem Augenzwinkern bezeichnet. Eine internationale Studienkultur, ein modernes Bildungssystem und Studiengänge, die in Deutschland nicht oder nur mit hohen Zulassungsbeschränkungen studiert werden können, sind Argumente, die zunehmend mehr deutsche Abiturienten über die Grenze locken.

    Nicht umsonst hätten die Niederlande sich in den letzten Jahren zum Zielland Nummer 1 entwickelt, wenn sich deutsche Schulabgänger für ein Studium im Ausland entscheiden, erklärten die Gäste aus Enschede. Eine Besonderheit aller 20 Studienfächer in Enschede sei der starke Bezug auf berufliche Praxis. So konnte die Psychologiestudentin Katharina Koch berichten, dass sie fast ein Jahr lang geforscht hat, ob Frauen tatsächlich mit mehr Sinnen gleichzeitig wahrnehmen und handeln können als Männer. Katharinas Kommilitone Dirk Terbahl berichtete von Arbeiten im Studiengang Technische Physik, wo Twenter-Studenten an Europas Spitzenforschung im Genfer Kernforschungszentrum CERN lernend beteiligt seien. Eine andere Besonderheit der Niederländer sei in der Ausrichtung auf Bachelor- und Master-Studiengänge zu sehen.

    In Deutschand wird erst 2010 die europaweite Vereinheitlichung flächendeckend verwirklicht sein, in Enschede sowie in ganz Holland habe man bereits seit acht Jahren Erfahrung damit. Glaubt man den studentischen Werbern, sind die Chancen gut nach Studienabschluss einen Job zu bekommen.

    Nachfragen der Schüler richteten sich vor allem auf die bei zahlreichen deutschen Studenten beliebten Studienfächer Psychologie, Maschinenbau, Technische Physik und Gesundheitswissenschaften. Die Antworten der Referenten zeigten, dass die Studiengänge die Berufspersektiven immer im Blick haben. Natürlich kommt die Theorie auch an dieser Universität nicht zu kurz: die Werbenden wiesen auf das Vorhandensein der immer neusten amerikanischen Forschungsliteratur hin. Das heißt, dass die Uni sich der aktuellen Forschung öffnet, das heißt aber auch, dass bei jedem Studierenden mindestens befriedigende Englischkenntnisse vorliegen müssen. Bevor das reich gedeckte Uni-Buffet verspeist werden darf, müssen die ausländischen Studenten jedoch eine "Kröte" schlucken: sie sind dazu verpflichtet vor Beginn des Studienjahrs im September einen vierwöchigen Intensiv-Sprachkurs in Niederländisch zu absolvieren. Das mag so manchen angehenden WBG-Abiturienten nicht so recht geschmeckt haben, aber es scheint doch nicht so schwer zu sein.

    Wie die deutschen Vertreter der Uni versicherten, bestehen immerhin 90 Prozent der Teilnehmer den Kurs und dürfen dann an jeder niederländischen Universität studieren.

    Die Kosten des Studiums seinen mit dem an einer deutschen Hochschule vergleichbar. In den Niederlanden zahlt man gegenwärtig 1500 Euro pro Studienjahr: an den meisten deutschen Unis müssen die Studierenden mit Semestergebühren von 500 Euro (für ein halbes Jahr) plus weiteren Gebühren, die im Jahr auch um die 300 Euro betragen, rechnen.

    Etwas ganz Besonderes gibt es, so die Studenten aus Enschede, aber im Bereich des Hinzuverdienens: Wer in einem Job monatlich 32 Stunden arbeitet, bekommt den jeweils ausgehandelten Lohn und dazu noch 250 Euro vom niederländischen Staat. Das sei eine gute Grundlage für eine Eigenfinanzierung des Studiums. Mama und Papa müssen also nicht mehr so viel dazubuttern.

    Auch das sogenannte lustige Studentenleben kommt wohl nicht zu kurz an dieser Campus-Universität, denn die Wege zum Studium und zu den Freunden und Freundinnen sind kurz und die Freizeitangebote so vielfältig wie skurril. Das passt zu Katharinas Aussage: "Man vergleiche unsere Uni immer mit einem Center-Park".

    Wer sich ausführlich über die Studiengänge der Twente-Universität informieren möchte, sollte die deutsche Web-Seite www. utwente.de besuchen oder sich via E-Mail an das D-Team (deutsche Studienberatung) unter study@utwente.de wenden. Foto: privat

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