1. Entwicklung des Stadtzentrums besitzt allerhöchste Priorität

    Verwaltung stellt das Einzelhandelskonzept für Stadthagen vor / Hauptpunkt Stärkung der Innenstadt

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    STADTHAGEN (bb). In einer gemeinsamen Sitzung des Planungs- und Bauausschusses und des Wirtschafsausschusses haben Bürgermeister Bernd Hellmann und Bauamtsleiter Manfred Fellmann das neue Einzelhandelskonzept der Stadt vorgestellt. Das Konzept empfiehlt, dem Erhalt und der Stärkung der Innenstadt als zentralem Versorgungsbereich weiterhin Priorität einzuräumen.

    Bürgermeister Bernd Hellmann erklärte: "Das Cima-Gutachten bestätigt uns in unserer Linie der Konzentration auf die Innenstadt." Das Planungsbüro Cima aus Lübeck hatte vom Verwaltungsausschuss den Auftrag zur Erstellung eines Einzelhandelskonzeptes für Stadthagen erhalten. Hellmann wies darauf hin, dass in die Entwicklung des Gutachtens über einen Arbeitskreis die politischen Gruppen des Rates sowie Vertreter der Kaufmannschaft und andere betroffene Gruppen mit eingebunden wurden. Außerdem werden Stellungnahmen der betroffenen Nachbargemeinden eingeholt, bevor das Konzept in einer Veranstaltung im April noch einmal interessierten Bürgern erläutert wird.

    Bauamtsleiter Manfred Fellmann gab anschließend einen Überblick über die Einzelheiten des 138-Seiten starken Cima-Gutachtens. Kernpunkt sei die Konzentration auf die Innenstadt als den zentralen Versorgungsbereich der Stadt.

    Etwa 29 Prozent der gesamten Verkaufsfläche in Stadthagen liege im Innenstadtbereich, dem Altstadtkern. Das Cima-Gutachten empfiehlt diesen Wert noch zu erhöhen, am besten auf rund 35 Prozent. Dazu gelte es im Innenstadtbereich für Neuansiedlungen und Erweiterungen geeignete Flächen und Standorte zur Verfügung zu stellen. Die historische Gebäudesubstanz im Zentrum sorge einerseits für ein angenehmes Einkaufsflair andererseits aber auch für Probleme. Viele der geschäftlich nutzbaren Flächen sind für die Zwecke des modernen Einzelhandels eigentlich zu klein, besonders im Bereich der nördlichen Innenstadt (Niedernstraße/Echternstraße). "Ziel sollte es sein, einen gesunden Betriebsgrößen-Mix zu schaffen, bei dem die kleinen Läden von der hohen Kundenfrequenz der größeren Geschäfte profitieren können", formulieren die Planer. So sei zu empfehlen, Ansätze zur Vergrößerung von Verkaufsflächen zu unterstützen, sei es durch Erweiterung oder Zusammenlegung von Einheiten, zum Teil auch durch Neubauten.

    In diesem Zusammenhang wird auch der Entwicklung des Bereiches südlich der Marktpassage eine hohe Bedeutung eingeräumt, hier könne die Ansiedlung von Anbietern etwa aus den Bereichen Bekleidung, Elektroartikel, Unterhaltungselektronik zu einer Belebung der Innenstadt beitragen. Allgemein gelte es außerdem, das Einzelhandelsangebot durch ergänzende Nutzungen und attraktive Tourismusangebote und Marketingmaßnahmen abzurunden.

    Neben der Altstadt als Hauptgeschäftszentrum weist Cima zwei weitere Standorte als "zentrale Versorgungsbereiche" aus, nämlich den Komplex an der Bahnhofstraße rund um die Märkte in der Nähe des Kinos sowie das Gebiet Breslauer Straße.

    Auch sie sollten gestärkt werden, etwa durch Ansiedlung weiterer Einzelhandelsbetriebe und "einzelhandelsnaher Dienstleistungen" wie Gastronomie, Kreditinstitute, Post, Reisebüros und Ähnliches.

    Fellmann hob die Empfehlung des Gutachtens hervor, diese drei "zentralen Versorgungsbereiche" Innenstadt/Altstadt, Bahnhofstraße und Breslauer Straße nicht durch die Entstehung "unverträglicher" innerörtlicher Konkurrenz zu schwächen. "Zentrenrelevante Sortimente" von Bekleidung über Schuhe, Unterhaltungselektronik, Uhren und Schmuck, Bücher, Sportartikel, Schreib- und Spielwaren und Ähnliches sollen vor allem in diesen drei Schwerpunkten angeboten werden. In Einzelhandelsstandorten außerhalb dieser Bereiche soll deshalb nur die Ansiedlung von Anbietern zugelassen werden, die ein ergänzendes Sortiment vermarkten. So seien etwa die Gebiete an der Jahnstraße, rund um Möbel-Heinrich und an der Griebkämpe (Ratiomarkt) vor allem durch Ansiedlung nicht-zentrenrelevanter Sortimente wie Großelektroartikel, Hobbybedarf sowie Möbel und Antiquitäten weiterzuentwickeln. Zentrenrelevante Sortimente dürften dagegen hier nur auf eng begrenzten Flächen zugelassen werden.

    Für den Standort in Bahnhofsnähe empfehlen die Planer eine Weiterentwicklung als Nahversorgungsstandort. Andere Gebiete werden als Einzelhandelsstandorte grundsätzlich ausgeschlossen, wie etwa der Bereich des Kuhlemannschen Tonloches, des Festplatzes sowie der Helmut-Paul-Anlage.

    Die verschiedenen im Rat vertretenen Gruppierungen stimmten in ihren Stellungnahmen der Analyse und den Empfehlungen der Cima-Gutachter in den Grundzügen zu.Foto: bb

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