1. DSL-Versorgung nur mit Zuschüssen möglich

    Telekom verweist auf Wirtschaftlichkeit / 384 KiByte gelten als ausreichend

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    LANDKREIS (mk). Im Rahmen einer Informationsveranstaltung stellte der Leiter des Telekom-Zentrums "Planung" in Oldenburg, Torsten Bursee, die Möglichkeiten für die Erschließung der noch nicht mit DSL versorgten Gebiete vor. Dabei machte er deutlich, dass es wirtschaftlich sein muss und daher in einigen Gebieten die Gemeinden gefordert sind, den Ausbau finanziell zu unterstützen.

    Rund 132 000 Telekom-Kunden in Niedersachsen verfügen noch nicht über eine DSL-Leitung. Ein Ausbau mit 384 KiByte würde das Unternehmen rund 330 Mio. Euro kosten. Damit gelten diese dann für die Telekom als versorgt. 60 Prozent der Kunden müssen DSL beantragen, damit es sich für die Telekom rechnet, so Bursee. Dann ging er auf die einzelnen Versorgungsgebiete ein.

    Rusbend ist mit 384 KiByte versorgt, jetzt gelte es die "weißen Flecken" im Gebiet Bückeburg zu erschließen. Rund 588 Neukunden wären erreichbar, 237 erwarte man.

    Damit würde der Ausbau dieses Bereiches wirtschaftlich sein und könnte noch in diesem Jahr mit DSL versorgt werden. Für Pollhagen sieht es da schon ganz anders aus. 276 Neukunden könnten DSL beantragen, mit 159 hätte man 60 Prozent erreicht, doch dann wäre es noch nicht wirtschaftlich. Die noch fehlenden Kosten von rund 35 000 Euro könnten durch einen Zuschuss finanziert werden. "Wir müssen hier zu einer Kooperation kommen mit der Gemeinde kommen", betonte Bursee. Für den Bereich Hespe sind laut Rechnung 300 Neukunden notwendig für eine Wirtschaftlichkeit, von einem Ausbau würden auch Hiddensen und Volksdorf profitieren. Im Außenbereich Nienstädt "ist zu wenig Kundenpotential drin, dass sich das wirtschaftlich rechnet."

    Selbst wenn alle der 230 möglichen Neukunden DSL beantragen würden, bliebe ein Fehlbetrag von 25 000 Euro. Im Bereich Liekwegen/Wendthagen liegt das Neukundenpotential bei 230 Personen. "Dieser Bereich ist noch teurer, da sehe ich zurzeit keine Chance, da müssen wir noch ein bis zwei Jahre warten." Die Kosten für einen Ausbau bewegen sich in einer Größenordnung von rund 280 000 Euro und sollten alle einen Anschluss erwerben, dann blieben noch über 150 000 Euro, die finanziert werden müssten. Der Ausbau hier, so Bursee, ist sehr kompliziert und aufwendig. Positiver äußerte er sich zum Bereich Obernkirchen-Helpsen. "Das könnte klappen." 200 000 Euro würden die Kosten für eine Erschließung von Seggebruch, Kirchhorsten, Stemmen, Levesen und Südhorsten betragen. 320 Anschlüsse müssten hierfür verkauft werden und dies sei realistisch. Als "aus heutiger Sicht so nicht machbar", bezeichnete er die Versorgung von Sachsenhagen/Auhagen. Insgesamt müssten hier 600 000 Euro investiert werden, selbst wenn alle der 540 möglichen Neukunden DSL erhalten bliebe ein Rest von 200 000 Euro. Bei den verschiedenen Zwischenrufen wurde deutlich, dass sich die Bürger damit nicht zufrieden geben. Denn die Versorgung mit einer 384 KiByte Leitung sei nicht annähernd ausreichend und von einem Ausbau würden auch diese Kunden profitieren, die dann sicherlich zufriedener mit ihrem Anbieter sein würden. Die Ortsbürgermeister und Ortsvorsteher notierten fleißig mit, die Diskussion um eine DSL-Versorgung ist damit noch längst nicht beendet.

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