LAUENAU (al). Der Vorstand des Lauenauer Heimat- und Museumsvereins hat sich neu formiert. Wenige Monate nach dem überraschenden Tod ihres langjährigen Vorsitzenden Carl-Friedrich Engelking ist die Bestandsaufnahme abgeschlossen. Als Team versteht sich der künftige Vorstand, weil – wie der stellvertretende Vorsitzende Friedrich-Karl Reinecke einräumen musste – "wir alle beruflich stark eingespannt sind". Aber im Sinne des Verstorbenen wird weitergemacht: "Kalle lebt in unserer Mitte weiter", betonte der einstimmig gewählte Nachfolger Jürgen Schröder.
Heimatkunde und Museumsverwaltung im Team: Jürgen Schröder (v. li.) mit Ehefrau Bettina,
Marlis Meyer und Friedrich-Karl Reinecke.
Neben Schröder und Reinecke zählt weiterhin Marlis Meyer als Kassenwartin zu den Verantwortlichen. Schröders Ehefrau Bettina übernimmt das Protokoll – jedoch nur als "Zwischenlösung", bis sich ein anderer Interessent gefunden hat. Für die Verwaltung des Amts- und Fleckenmuseums wurde Günter Krzon gefunden. Die Arbeitsgruppen Bergbau und Sünteltalbahn bleiben in den Händen von Florian Garbe und Hans-Peter Miek.
Beide Untergliederungen dürften in den nächsten Monaten neue Aufmerksamkeit erregen. Im "Feggendorfer Stoll‘n" folgen dem kürzlichen Durchbruch auf die Hauptstrecke Säuberungen, das Anlegen eines Fluchtwegs und vor allem Arbeiten zur besseren Entwässerung. Die Modelleisenbahner erstellen mit Modulen ein Modell des Lauenauer Bahnhofsgeländes. "Hier soll noch in diesem Jahr der erste Zug rollen", hofft Miek. Mehr noch aber freut sich Miek über das wachsende Fotoarchiv. Rund 1100 Bilder von der ehemaligen Strecke zwischen Bad Nenndorf und Bad Münder sind bereits registriert. Allein 400 wurden von Besuchern an ihrem Stand auf der letztjährigen Fleckenfete angeboten. Zudem kann ein Raum im Museum mit Uniformstücken ausgestattet werden, die unter anderem aus dem Besitz des letzten Lauenauer Bahnhofsvorstehers stammen.
Für den Mutterverein ist die Pflege und der weitere Ausbau des Museums ein Muss. Dazu gehört eine Neuordnung des Magazins im Gewerbepark. Gemeinsam war dort mit jungen Mitgliedern des örtlichen Jugend- und Kulturforums aufgeräumt worden, weil dieses einen Teil der Fläche nutzen wollte. "Das war vorbildlich", lobte Schröder das Miteinander, "die Jugendlichen haben sich toll engagiert".
Das Museum selbst soll mit einem neuen Faltblatt vorgestellt werden. Schröder hat dabei den "Schorsenbummel" in Hannover im Auge. Seit 1996 sind die Heimatfreunde beim September-Termin stets auf dem Opernplatz präsent und freuen sich stets über bis zu 10.000 Besucher an ihrem Stand. Weil sie zudem mit Feldschmiede, handwerklichen Vorführungen oder auch der Musik des Fanfaren- und Majorettencorps Antendorf auf sich aufmerksam machen, eroberten sie sich schon mehrfach Sendeminuten in Rundfunk und Fernsehen. Für Schröder ist die Heimatfreunde-Präsenz "die beste Reklame für Lauenau". Flyer fänden reißenden Absatz; groß sei das Interesse an mündlichen Informationen über den Ort. So könnte ein neuer Prospekt sinnvoll eingesetzt werden, um weitere Tagesgäste auf diese Seite des Deisters zu locken.
Auch vor diesem Hintergrund bat Schröder den anwesenden Bürgermeister Heinz Laufmöller, sich für eine bessere Pflege des örtlichen Volksparks einzusetzen. Denn die als inzwischen weltgrößte angesehene Süntelbuche sei ebenso eine wichtige örtliche Sehenswürdigkeit wie verschiedene Gebäude im Flecken. Auch eine vernünftige Bank könnte dort installiert werden. Wiederholt waren im vergangenen Jahr unter anderem vom Heimatverein der verkrautete Zustand der Süntelbuchen-Umgebung und auch die demolierten Sitzgelegenheiten beklagt worden. Zudem wurden Hinweisschilder angemahnt.
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