MESSENKAMP (al). Zwei-, dreimal ist der Name des alten Ortsbrandmeisters noch gefallen. Aber eigentlich wollen die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Messenkamp die Turbulenzen des vergangenen Jahres so schnell wie möglich vergessen. Der Neuanfang ist ihnen gelungen: Der 26-jährige Tobias Komossa wurde zum neuen Feuerwehrchef nominiert, umgeben von einem ganz jungen Kommando.
Jens Löffler (von rechts) gratuliert zum Neuanfang: Tobias Komossa und Stellvertreter Andreas Meyer leiten künftig die Messenkämper Wehr.
Helmut Bentroth unterstützt seit 50 Jahren die örtlichen Helfer.
Im vergangenen Sommer waren die Brandbekämpfer in eine schwere Krise geraten. Wenige Wochen vor dem 75-jährigen Gründungstag trat Ortsbrandmeister Markus Schünemann zurück; dessen Ehefrau Christiane, die bis dahin die erfolgreiche "Floriwehr" leitete, erklärte von sich aus die Auflösung dieser Kindergruppe. Selbst Außenstehende haben heute nur noch ein Kopfschütteln für die damaligen Ereignisse übrig. Der stellvertretende Gemeindebrandmeister Jens Löffler: "Das ist in Messenkamp wirklich unschön gelaufen."
Doch die uniformierten Helfer fanden sich schnell zurecht. Bereits bei ihrem Jubiläumswochenende fiel Komossa als umsichtiger Organisator auf erntete viel Lob. Schnell wurden in den Reihen der Aktiven weitere personelle Weichen gestellt. Das Ergebnis: Komossas Wahl erfolgte ebenso einstimmig wie die Nominierung etlicher junger Leute in verantwortlichen Positionen.
Neben Komossa und dem auch künftig amtierenden Stellvertreter Andreas Meyer sind Gruppenführer Mirko Briese, Gerätewart Michael König, dessen Vertreter Sven Thomalla und Sicherheitsbeauftragter Marcel Lensch tätig. Lediglich Schriftführer Joachim Böhm und Kassenwart Erich Lohmann behalten ihre Aufgaben. Um die Jugend kümmert sich zwar weiterhin Mirko Briese, erhält aber neben Björn Bredemeier mit Sven Thomalla einen weiteren Vertreter, der in zwei Jahren an die Spitze rücken soll. Um die "Floriwehr" will sich weiterhin Michael König kümmern. Er gehörte schon früher zum Kreis der Verantwortlichen und versuchte nach der vermeintlichen Auflösung durch persönliche Besuche, die Kinder wieder zu gewinnen.
Mit allem Nachdruck erklärten Böhm und Komossa, dass beide Nachwuchsgruppen "nicht aufgelöst sind". Im Gegenteil: Die Messenkämper wollen richtig loslegen. Momentan gibt es nur sieben Heranwachsende und vier Kinder. Aber das soll sich ändern. Die Jugend will endlich wieder mit einer eigenen Wettkampfgruppe Aufmerksamkeit erregen.
Löffler appellierte an die Versammlung, den "jungen Leuten eine echte Chance zu geben". Bürgermeister Frank Witte wünschte einen baldigen Aufschwung beim Nachwuchs. Lauenaus Ortsbrandmeister Klaus-Werner Volker sicherte der Jugendwehr bei Bedarf organisatorische und materielle Hilfe zu.
Drei junge Leute sind in den nächsten Monaten gleich zweigleisig aktiv: Andre Hofmeister, Andreas Crzypek und Dominik Lange bleiben in der Jugendwehr, wurden aber schon zu Feuerwehranwärtern ernannt. Beförderungsurkunden lagen für Sven Thomalla (Feuerwehrmann), Björn Bredemeier (Hauptfeuerwehrmann), Klaus Lüdecke (1. Hauptfeuerwehrmann) und Andreas Meyer (Oberlöschmeister) bereit. Auch Komossa erhielt neue Schulterstücke: Seine Ernennung zum Hauptfeuerwehrmann ist die erste von noch mehreren Beförderungen in den nächsten Jahren. Eine Urkunde ganz anderer Art erhielt Helmut Bentroth: Er gehört den Brandbekämpfern seit 50 Jahren an.
Der scheidende Gruppenführer Axel Pollmann berichtete von fast 4800 geleisteten Dienststunden in den letzten zwölf Monaten. Die große Zahl lag weniger an den nur kleinen Einsätzen nach Sturm und einem Verkehrsunfall. Viel Zeit sei in die Festvorbereitungen investiert worden. Etliche Sitzungen seien dagegen Folge des Verhaltens des früheren Ortsbrandmeisters gewesen. Foto: al