1. Schüler zeigen Handgriffe am Computer

    In der Albert-Schweitzer-Schule lernen Erwachsene von den Jugendlichen erste Kniffe am PC / Beide Seiten profitieren von dem Unterricht

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    LAUENAU (al). Rund ein Dutzend Kinder der Lauenauer Albert-Schweitzer-Schule sind für zwei Stunden mindestens um einige Zentimeter gewachsen. Sie schlüpften in die Rolle eines Lehrers, um Erwachsenen den Umgang mit dem Computer zu erläutern. Die ungewöhnliche Zusammenkunft ist dem NDR-Sender "Radio Niedersachsen" zu verdanken. Nach einem entsprechenden Aufruf ("Ran an den Computer!") wollten Tausende von Hörern endlich einmal auf ungewöhnliche Weise die Schulbank drücken. Vom riesigen Erfolg sind die Rundfunkverantwortlichen selbst überrascht. Funkhaus-Mitarbeiter Stefan Gericke berichtete, dass für mehrere Tage die Telefonzentrale geradezu blockiert gewesen sei. Hinzu kam das Interesse aus den Schulen. Inzwischen wurden 270 Kurse organisiert. Die meisten davon an Sekundarstufen. Dass in Lauenau Grundschüler zu Werke gehen, ist eher eine Ausnahme. "Nur etwa zehn Prozent entfallen auf diese Schulform", erläuterte Gericke, der sich ein wenig über die etwas geringe Schaumburger Beteiligung wunderte. Außer dem Interesse aus dem Flecken hatten sich nur die beiden Stadthäger Gymnasien beworben. Deshalb umfasst die Liste der noch nicht berücksichtigen lernwilligen Teilnehmer 37 Namen. "Ich fürchte, wir können das nicht abarbeiten", räumt Gericke aufgrund der Einmaligkeit der Aktion ein. Für die Lauenauer Lehrerin Sandra Paulig hat die Maßnahme eigentlich nur gute Seiten. "Die Erwachsenen lernen etwas, und die Kinder sind mit Eifer dabei", konnte sie bereits beobachten. In mehreren Stunden bereitete sie die Mädchen und Jungen auf den Einsatz vor: "Da haben sie auch selbst viel gelernt." Nun standen die Erwachsenen vor der Tür. Paulig erläuterte ihnen Grundbegriffe. Dann wurde jedem Kind ein Gast zugeteilt. Neben der zehnjährigen Annika nahm Christine Stemme aus Suthfeld Platz. Natürlich gebe es bei ihr zu Hause einen Computer, doch diesen bediene die Tochter: "Künftig will ich das auch mal machen", hat sie sich vorgenommen. Mit ähnlichen Beweggründen kam die Lauenauerin Almuth Hampel. Jasmin hat ihr über die Suchmaschine "Google" Bilder aus dem Flecken aufgerufen. Hampel staunt über die Vielfalt und den rasend schnellen Aufbau der Grafiken. Bei Heinrich Oppenhausen sorgt Robin für Verblüffung. Er hat den Namen des Apelerner Bürgermeisters über die Tastatur eingegeben. Jetzt tauchen auf dem Bildschirm etliche Eintragungen und Hinweise auf den Kommunalpolitiker auf. Freimütig räumt Oppenhausen ein, nach beruflicher Tätigkeit am PC bislang im privaten Bereich darauf verzichtet zu haben. Doch das dürfte nicht mehr lange der Fall sein: Gleich nebenan findet auch Ehefrau Traute zunehmend Gefallen am Umgang mit dem neuen Medium. In der ersten Unterrichtseinheit standen das Internet und das Verfassen von E-Mails im Mittelpunkt. In der nächsten Woche kommen die Erwachsenen gleich noch einmal. Dann wollen sie lernen, wie man Briefe mit dem Computer schreibt und vielleicht auch eine Grafik verschickt. Foto: al

    Lernen mit verteilten Rollen: Bei einem zweiteiligen Computerkurs bringen Lauenauer Grundschüler ihren erwachsenen Gästen erste Handgriffe am Computer bei.

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