1. Ermittler kommen nicht weiter

    Polizei stößt nach Razzia auf "Mauer des Schweigens" / Neuer Vorst0ß

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    AUHAGEN. Der Anfang ist aus polizeilicher Sicht grandios verlaufen: Anfang September 2007 hatten Ermittler an mehreren Stellen in Auhagen Diebesgut aus einem Baumarkteinbruch sicher gestellt und zeitgleich drei Männer aus Wunstorf als Tatverdächtige festgenommen. Seitdem verharren die Ermittlungen in Auhagen auf der Stelle, wie der Sachbearbeiter, Polizeioberkommissar Helmut Stünkel, jetzt eingeräumt hat. Stünkel spricht von einer "Mauer des Schweigens", die die Polizei mit einem eher ungewöhnlichen Mittel durchbrechen möchte.

    Der oben erwähnte Einbruch hatte sich im August 2007 in Delligsen (Kreis Holzminden) ereignet. Aus einem Bauchfachmarkt verschwanden Waren im Wert von rund 50 000 Euro. Wieder gefunden wurde die Beute bei der Razzia am 5. September in einer Scheune in Auhagen. Durchsucht wurden auch eine Gaststätte sowie zwei Wohnungen. Das Diebesgut ist laut Stünkel komplett an den Geschädigten zurück gegeben worden. Am selben Tag wurden auch die mutmaßlichen Einbrecher, drei Männer aus Wunstorf, festgenommen.

    Dann wurde die Arbeit für die Ermittler der Polizeiinspektion Nienburg-Schaumburg nach Stünkels Schilderungen zäh. Der Polizei liegen nach seinen Worten Erkenntnisse vor, dass Auhagen bereits vor dem Delligser Einbruch Umschlagplatz für Diebesgut von Zigaretten über Computer hin zu Baumaschinen gewesen sein soll. Dies soll laut den Vermutungen der Polizei die Beute aus diversen Auftragsdiebstählen in einem ziemlich großen Umkreis gewesen sein.

    Von diesen Machenschaften haben nach Polizei-Erkenntnissen auch etliche Auhäger Bürger profitiert, indem diese Diebesgut gekauft hätten, es handele sich um Schnäppchen. Hinweise hat die Polizei reichlich, aber wegen des von Stünkel unterstellten Schweigens nichts Handfestes.

    Der Ermittler kommt deshalb nach Absprache mit der in diesem Fall federführenden Staatsanwaltschaft Bückeburg mit einem neuen Vorstoß: "Wer solche Angebote im guten Glauben erworben hat, sollte sich der Polizeidienststelle seines Vertrauens offenbaren, bevor die Polizei nach der Auswertung von Kundendaten aktiv wird."

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