1. "Ein neuer Besen kehrt gut, aber die alte Bürste kennt die Ecken"

    Berufsbildende Schule entlässt Studiendirektor Georg Keuneke in den Ruhestand

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    STADTHAGEN (mr). Wer den Berufsschullehrer Georg Keuneke kennt oder vielleicht sogar seinen Unterricht genießen durfte, kennt ebenfalls das ansteckende, oftmals spontanausbrechende Lachen, mit dem er Alltagssituationen quittiert und seine ironischen Bemerkungen unterstreicht. Der Schalk blitzt ihm noch mit dem Eintritt in den Ruhestand aus seinen blauen Augen.

    Er schafft es, Wahrheiten auf eine feinsinnige Weise immer auf den Punkt zu bringen. Jede Rede auf der offiziellen Verabschiedung des Studiendirektors Georg Keuneke am vergangenen Dienstag in den Berufsbildenden Schulen (BBS) Stadthagen bestätigten die Worte von Reinhard Winter, IHK Stadthagen: "Man muss es immer dahin bringen, dass man zurückgewünscht wird." Ziel erreicht.

    Schlange stehen: Mit persönlichen Worten verabschiedet sich Jeder aus der Abteilung von ihrem Leiter "Schorse" Keuneke.

    "Dir ist der Spagat gelungen, einerseits in der Schulleitung mit entsprechenden Aufgaben und Verhaltensweisen zu fungieren und dennoch den Kontakt zu den Kollegen nie zu verlieren", bescheinigte Schulleiter Jürgen Steltner und zollte ihm absolute Zuverlässigkeit, immer währende Hilfsbereitschaft über Abteilungsgrenzen hinweg und erstaunliche Kompromissfähigkeit. Eine andere Variante der Anerkennung fiel Winter ein: "Ein neuer Besen kehrt gut, aber die alte Bürste kennt die Ecken." Lediglich eine auffällige Krankennotiz habe es in seiner - für 38 Jahre Dienstzeit "erstaunlich dünnen" - Personalakte gegeben: Am 2. Juli 1990 sei Keuneke "beim Lehrerfußball unvermittelter Dinge umgekippt". "Hat das wohl etwas mit dem Schützenfest zu tun?", mutmaßte Steltner schmunzelnd.

    Auch dem Kollegen aus der Geschäftsführung, Ralph Kerkamm, war Keunekes Liebe zum Historischen Stadthäger Schützenfest durchaus bekannt und nach einem Gespräch mit Ehegattin Ulrike Keuneke die Geschenkidee in trockenen Tüchern: Über den neuen Zylinder und das Holzgewehr freute sich Keuneke sehr. "Wunderbare Idee", raunte er seiner Frau zu, als er ihr die Geschenke übergab.

    Viel Gelächter aus den vollbesetzten Stuhlreihen drang ins Ohr, als Uwe Beyer, Personalratsvorsitzender, humorvoll erzählte, wie "Schorse" "uns Kaufleute wesentlich geprägt" hat. Frei nach dem Motto "Alles ist möglich, es sei denn, es geht nun wirklich nicht" habe er die Abteilung verantwortungsvoll geführt und sich dabei immer als "Primus inter Paris" verstanden.

    Persönlich übermittelten die 32 Kollegen aus Keunekes Abteilung ihm ihr Dankeschön dafür, dass er sie mit einem "außergewöhnlichen Sachverstand, aber immer mit dem Herzen geführt" habe.

    Keuneke verstand es, als Lehrer seinen Schülern das notwendige Fachwissen zu vermitteln und gleichzeitig als Mensch immer für sie da zu sein, frei nach dem Motto: "Aus diesen Wänden dringt nichts heraus." Foto: mr

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