NIENSTÄDT (mr). Zwar haben sich nur zwei kommunale Politiker am vergangenen Sonntagabend in der Samtgemeinde eingefunden, um zusammen mit Samtgemeindebürgermeister Rolf Harmening und Verwaltungsmitarbeiter Ditmar Köritz die Ergebnisse aus der Samtgemeinde zu der Landtagswahl abzuwarten, die Wünsche und Forderungen an die neue (alte) Regierung sind auch im kleinen Kreis dennoch schnell gefallen.
Harmening wünscht sich von der Landesregierung eine Schulpolitik, die die Stärkung der ländlichen Schulzentren "im Auge behält und sie nicht ausbluten lässt". Jeder müsse die Möglichkeit erhalten, wohnortnah die von ihm präferierte Schulform in Anspruch nehmen zu können, pflichtete Herbert Presser, SPD-Vorsitzender des Samtgemeinderates, ihm bei. An die Umsetzung der in Aussicht gestellten Änderungen in der Schulpolitik glaubt der Bürgermeister von Helpsen, Adolf Neitsch, SPD, noch nicht: "Eine Gesamtschule in Helpsen sehe ich in Frage gestellt."
Presser forderte von der CDU, den Begriff "gerechter" besser umzusetzen: "Der Flächenfaktor müsste schleunigst überdacht werden", gab er als Beispiel für die Benachteiligung des Landkreises im kommunalen Finanzausgleich an.
In puncto Straßenbaumittel kritisierte Harmening: "Das Land gibt gar nichts, das sind alles Bundesmittel." Er gab als Beispiel den Gehweg in Liekwegen an der Landesstraße an, der mit 200 000 Euro Landesmitteln bezuschusst werden müsste, was nicht geschehe. Es sei schlichtweg unwirtschaftlich, nichts für die Straßen zu tun, bemängelte er.
"Wir müssen ständig am Ball bleiben, von allein kommt da nichts", befürchtet Neitsch eine Passivität der Landesregierung, sich den kommunalen Belangen anzunehmen.
Überrascht zeigten sich die Drei von dem Einzug der Linken in den Landtag. "Das hat mich schon enttäuscht", bekannte Neitsch. Und Presser fügte hinzu: "Die haben sich in eine Marktnische gelegt". Den Stimmverlust der SPD schob er unter anderem darauf. Zusätzlich komme die schlechte Wahlbeteiligung hinzu, die Presser und Neitsch unter anderem auch auf die "Zerschlagung des Wahlkreises" zurückführen. Foto: mr