LANDKREIS (ih). Gegen den Trend ging es am vergangenen Sonntag im Schaumburger Kernland. Denn die Wähler des Wahlkreises 37 gaben Heiner Bartling (SPD) seinen Wahlkreis zurück. Bei der Zweitstimme jedoch musste die SPD eine ähnlich Klatsche hinnehmen wie auf Landesebene. Die CDU vereinte mehr Wähler in der Zweitstimme für sich. Deutlicher fielen da die Ergebnisse in den Wahlkreisen 38 und 39 aus. Karsten Heineking (CDU) gewann seinen Wahlkreis Nienburg-Schaumburg ebenso wie Parteikollege Otto Deppmeyer in Hessisch Oldendorf.
Erstaunen und Ernüchterung im Kreishaus: Landrat Gerhard Schöttelndreier (li.) mit CDU-Kandidat Joachim Runkel (mi.) und Marita Gericke (CDU).
Der Blick in die Zukunft des kleinen Landkreises am Rande Niedersachsens ist damit erstmals seit vielen Jahren ungewiss. Denn mit Heiner Bartling ist zwar ein Abgeordneter aus dem Landkreis Schaumburg im Landtag vertreten, sitzt aber in der Opposition. In der Regierung ist damit seit Jahrzehnten keine direkte Schaumburger Vertretung.
Somit kann die knappe Niederlage des CDU-Kandidaten Joachim Runkel für Schaumburg zu einer schwierigen Situation führen. Viele Themen im Bereich der Schul- und Finanzpolitik stehen in den kommenden Monaten im Aufgabenbuch der Landesregierung, die mittelfristig auch den Landkreis betreffen werden. Auch für die Sorgen und Nöte in den Samtgemeinden und Städten fehlt nun ein Ansprechpartner mit Einfluss auf Landesebene. Dabei kommt auf die heimischen Kommunalpolitiker eine wichtige Aufgabe zu. Sie müssen es schaffen, vor Ort die Schaumburger wieder zu erreichen. Denn die Wahlbeteiligung am vergangenen Sonntag war mehr als schlecht. Nur knapp die Hälfte aller Schaumburger haben die Briefwahl beziehungsweise den Wahlsonntag genutzt, um ihre Stimme abzugeben. Es bleibt zu hoffen, dass die Schaumburger in sechs Jahren wieder gegen den Trend wählen und sich zahlreich auf den Weg zur Wahlurne machen. Mehr zur Landtagswahl lesen Sie im Innenteil. Foto: ih