STADTHAGEN (bb). Der Wahltag war für die Mitarbeiter des Stadthäger Ordnungsamtes ein Arbeitstag. Und zwar ein langer Arbeitstag. Immerhin ist es Aufgabe der Verwaltungsangehörigen, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die Wahlhelfer in den 17 Wahllokalen im Stadtgebiet für ihre Mitbürger eine geregelte Stimmabgabe organisieren können.
Gegen 18.15 Uhr stieg die Spannung im Stadthäger Rathaus. Ordnungsamtsmitarbeiter Claus-Dieter Luchs erklärte: "Normalerweise ruft das Wahllokal in Probsthagen zuerst an." Dort seien die wenigsten Wahlberechtigten gemeldet, dementsprechend sind die Stimmen hier am schnellsten ausgezählt. Auch einige Mitglieder des CDU-Stadtverbandes warten im Rathaus bereits auf die ersten Meldungen. Sie wollen die Abstimmungsergebnisse aus den verschiedenen Bezirken aus erster Hand erfahren.
Tatsächlich klingelt zehn Minuten später das Telefon. Luchs nimmt die Angaben über die ausgezählten Stimmen aus Probsthagen entgegen, notiert sie auf einem Zettel und wiederholt sie laut. Sein Kollege Christian Gathemann tippt das Gehörte sofort in den Computer ein.
Ein Programm überprüft die Daten umgehend auf Plausibilität. Etwa, ob die Summe der für die verschiedenen Kandidaten ausgezählten Erststimmen der Summe der als gültig notierten Erststimmen entspricht. Ergeben sich Fehler, müssen die Wahlhelfer noch einmal zählen und später wieder anrufen.
So sind zwei Telefone mit jeweils zwei Mitarbeitern besetzt, um die Schnellmeldungen aus den 17 verschiedenen Wahllokalen entgegenzunehmen. Anschließend geben die Verwaltungsangestellten aus Stadthagen die Daten an den Landkreis weiter. Schließlich müssen die gesamten Wahlunterlagen im Rathaus gesammelt werden. Die Wahlhelfer aus einigen Wahllokalen bringen die Unterlagen selbst vorbei. Ansonsten fahren die Mitarbeiter des Ordnungsamtes ins Wahllokal, um die großen Behälter mit den Stimmzetteln und den anderen Dokumenten abzuholen. Ordnungsamtsleiter Edwin Schmidt erklärt: "Dazu sind immer mehrere Kollegen unterwegs. Dann müssen die Wahlhelfer nach der Auszählung nicht so lange warten, bis sie nach Hause können."
Morgens hatten sich die Ordnungsamtsmitarbeiter um 7 Uhr im Rathaus getroffen, um die Wahlunterlagen in die verschiedenen Wahllokale zu bringen. Jedes Wahlhelferteam erhält nicht nur Stimmen und Urnen, sondern auch Broschüren und Anweisungen, in denen genau ausgeführt ist, welche Regeln für die Wahl und das Auszählen der Stimmen gelten.Foto: bb