SAMTGEMEINDE RODENBERG (al). In der Samtgemeinde Rodenberg können bald Kinder schon vom ersten Lebensjahr an in einem Kindergarten betreut werden. Nach dem erfolgreichen Start eines Modellversuchs in der Lauenauer "Rappelkiste" wird dort bei entsprechendem Bedarf ab 1. August eine komplette Krippengruppe mit 15 Mädchen und Jungen gebildet. Seit einer ersten Umfrage vor einigen Wochen liegen Leiterin Andrea Tatje bereits 17 Anmeldungen aus allen Teilen der Samtgemeinde vor. Ob es tatsächlich zu dieser Zahl kommt, bleibt abzuwarten: "Oft überlegen es sich Eltern anders", weiß Tatje aus Erfahrung. Andererseits sieht sich die Samtgemeinde gerüstet: Sollte das Interesse größer sein, wird ein zweites Angebot am Standort Rodenberg geschaffen. "Wir wollen möglichst alle Elternwünsche erfüllen", betonte die Vorsitzende des für Kindergärten zuständigen Fachausschusses, Marina Brand. Sechs jüngste Besucher in der "Rappelkiste" und drei in der benachbarten "Pusteblume" fühlen sich bereits jetzt unter den schon etwas größeren Kindern wohl. Bislang sind die kleinen Windelträger in den bestehenden Gruppen integriert. Künftig aber sollen sie eine eigene Gemeinschaft bilden; nicht zuletzt, weil die Interessen unterschiedlich sind. Deshalb werden spezielle Spielsachen beschafft, um die Entwicklung der Kleinsten zu fördern. Erste bauliche Veränderungen hat es schon im Sanitärbereich gegeben: Dort befinden sich neben den ohnehin kleinen Waschbecken und Toilettenbecken weitere Einrichtungen in Miniaturausgabe. Auch ein Wickeltisch ist seit geraumer Zeit vorhanden. Etwa 2500 Euro stehen dem zuständigen Rathaus-Mitarbeiter Reinhard Peter zur Verfügung, um weiteres Mobiliar zu beschaffen. Das Personal hat sich auf die neue Aufgabe in speziellen Lehrgängen bereits bestens vorbereitet. Nun fehlt nur noch ein Ruheraum, weil Kinder in dem jungen Alter auch im Verlauf des Vormittags meist noch eine kleine Auszeit benötigen. Das neue Krippenangebot steht Eltern - wie die anderen Gruppen auch - von Montag bis Freitag zwischen 7.30 Uhr und 12 Uhr bei einer Gebühr von 100 Euro zur Verfügung. Eine Betreuung bis 13 Uhr erfordert weitere zehn Euro.
Noch ist es nur ein Modellprojekt: In der Lauenauer "Rappekiste" spielen Krippenkinder gemeinsam mit den schon etwas größeren Mädchen und Jungen. Ihnen schauen Corinna Look, Andrea Tatje und Fachausschuss-Vorsitzende Marina Brand (von links) zu.
Andrea Tatje empfiehlt Eltern, die ihr Kind anmelden wollen, sich wegen der zurzeit noch begrenzten Kapazitäten beziehungsweise wegen einer möglichen Aufstockung auch in Rodenberg bald zu entscheiden. Willkommen sind Kinder ab dem ersten Lebensjahr. Mit drei Jahren können sie dann in die Gruppe der "Großen" im gleichen Haus aufgenommen werden. Ein Wechsel in eine andere Einrichtung ist nicht erforderlich, könnte aber auf Wunsch durchaus stattfinden. Dass das Miteinander der Kleinsten mit den etwas größeren Kindern funktioniert, haben Erzieherinnen und Eltern längst entdeckt: Die "Minis" lernen von den Älteren; und die Großen gehen fürsorglich mit den Krabbelkindern um. Die Entscheidung der Väter und Mütter zugunsten der so früh einsetzenden externen Betreuung habe in aller Regel etwas mit der beruflichen Tätigkeit oder der baldigen Rückkehr an den Arbeitsplatz zu tun, weiß Tatje. Deshalb begrüßt sie das neue Angebot auch mit Nachdruck: "Es stehen ja nicht überall Oma oder Opa zur Verfügung." Foto: al