LINDHORST. "Ich hoffe, dass die Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses spätestens 2009 gefeiert werden kann." Dies erklärte Samtgemeindebürgermeister Gerhard Busche in seinem an die Mitgliederversammlung der Ortsfeuerwehr Lindhorst gerichteten Grußwort. Erstmals hatten sich die aktiven und passiven Mitglieder mit ihren Gästen im Saal des Dorfgemeinschaftszentrums Hof Gümmer zu ihrer Versammlung eingefunden.
145 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr sind hier vereint: (v.li.) Frank Sendler, Friedrich Schlüter und Walter Hardekopf.
Karl - Heinz Schimke, Bernd Peters, Kurt Reuther und Karl - Heinz Bake (v.li.) unterstützen die Wehr seit einem Vierteljahrhundert als fördernde Mitglieder.
Befördert: Jens Thürnau.
Zu Beginn seiner kurzen Rede hatte Busche berichtet, dass der Bauantrag für den Neubau gestellt sei und man in naher Zukunft die Genehmigung durch die zuständige Behörde erwarte. Inzwischen seien die erforderlichen Maßnahmen zur Räumung des alten Gebäudes in der Bahnhofstraße und des ebenfalls betroffenen Bauhofs angelaufen. Voraussichtlich im März werde damit begonnen, das alte Gebäude zu beseitigen. Insgesamt 706.000 Euro sind nach Busches Worten in den Haushalt des laufenden Jahres für den Bedarf der Feuerwehren eingestellt, 500.000 davon sind zunächst für das Gerätehaus vorgesehen. 185.000 Euro wird ein neues Löschfahrzeug für die Wehr in Heuerßen kosten. Ferner werden die Einsatzkräfte in Beckedorf mit neuem Rettungsgerät ausgestattet. Viel Beifall erhielt Busche für seine Ankündigung, vier funkelnagelneue VW Bulli zu besorgen. Diese sollen den Jugendwehren in der Samtgemeinde zur Verfügung gestellt werden, um so für den sicheren Transport der Mitglieder der Jugend- und Kinderfeuerwehren zu sorgen. Die Samtgemeinde ist gegenwärtig dabei, eine entsprechende Satzung auszuarbeiten, welche die Gründung von Kinderfeuerwehren ermöglicht.
104 Zuhörer lauschten den Worten von Ortsbrandmeister Jörg Böhnke, als dieser seinen Rechenschaftsbericht vortrug. Mit Blick auf das geplante neue Gerätehaus wies Böhnke eindringlich darauf hin, dass "der Entwurf für die kostengünstigste Variante auf Initiative der Feuerwehr in Zusammenarbeit mit Planer und Verwaltung entstanden ist." Der Ortsbrandmeister verwahrte sich gegen den Eindruck, es werde ein Prunkbau geschaffen. Es werde nur errichtet, "was unbedingt erforderlich ist". Böhnke zeigte sich zufrieden, dass alle politischen Vertreter hinter dem Projekt stehen. Der Ortsbrandmeister wörtlich: "Wir erwarten daher, dass die Mittel zur Realisierung des Vorhabens im erforderlichen Umfang bereitgestellt werden."
Gegenwärtig gehören der Lindhorster Wehr 44 aktive und 317 fördernde Mitglieder an. 16 ehemals Aktive werden der Altersabteilung zugerechnet. Elf Aktive nahmen im vergangenen Jahr an Fortbildungslehrgängen teil, auch die Führungskräfte besuchten ein Seminar. Wie im Jahr zuvor rückte die Wehr zu sieben Hilfeleistungen und zu zehn Brandeinsätzen aus. Einer der größten Einsätze wurde bei der Bekämpfung eines Großfeuers kurz vor Jahresschluss in Beckedorf notwendig. Daran waren alle Wehren aus der Samtgemeinde mit mehr als 100 Kräften beteiligt. Bei der Abhaltung der 52 Übungsdienste wurde verstärkt Wert auf die praktische Ausbildung gelegt. Speziell dafür gab es Einsatzübungen auf der Deponie in Ottensen und einem früheren Industriegelände in Hannover. Fit zeigten sich Blauröcke bei der Teilnahme am Samtgemeindewettbewerb. Böhnkes lakonische Feststellung dazu: "Hingefahren, teilgenommen,1. Platz belegt. Also keine Besonderheiten."
Bei den anstehenden Beförderungen wurde Jens Thürnau zum 1. Hauptfeuerwehrmann ernannt. Vor 65 Jahren trat Friedrich Schlüter der Feuerwehr bei. Ortsbrandmeister Böhnke dankte ihm für die langjährige Treue mit einem Präsentkorb und einer Urkunde. Für 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst wurden Walter Hardekopf und Frank Sendler von Günter Schneider, dem Abschnittsleiter Nord, mit dem Niedersächsischen Ehrenzeichen ausgezeichnet. Karl - Heinz Schimke, Kurt Reuther, Bernd Peters und Karl - Heinz Bake unterstützen die Wehr seit 25 Jahren als fördernde Mitglieder. Als Dank für die langjährige Unterstützung überreichte Jörg Böhnke jedem einen zünftig gestalteten Bierkrug. Foto: privat