1. Richtung der Schulpolitik vor Ort gemeinsam diskutiert

    Viele Fragen finden keinen gemeinsamen Nenner / Interessiertes Publikum

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    BAD NENNDORF (Ka) Quo vadis - wohin gehst du - Schulpolitik Niedersachsen in Zukunft? Die Richtung und den Weg erörterten vier Parteien im Gymnasium vor einem interessierten Publikum, wobei viele Wegkreuzungen und Kreuzwege für Diskussionen und Denkanstöße sorgten.

    Als Moderator fungierte Gunnar-Kersten Wilke, der von der CDU Dr. Joachim Runkel, von der SPD Wolfgang Wulf, von der FDP Dr. Niels Christian Heins und den Grünen Bündnis 90 Thomas Künzel am Podiumstisch begrüßen konnte. Die Schulpolitik wirft so viele Fragen auf, dass ein Nenner schwer auszumachen ist. Wie soll nach Wegfall der Orientierungsstufe künftig der Übergang von der Grundschule auf die weiterführenden Schulen gewährleistet werden? Bereits dieses Thema sorgte für verschiedene Meinungen, denn während sich Wulf gegen eine zu frühe Selektion nach der vierten Klasse aussprach und auf eine gemeinsame Schule setzt, fand er Unterstützung bei Künzel, der das skandinavische Model favorisiert, welches 9 gemeinsame Klassenjahren beinhaltet.

    Runkel sprach sich eindeutig für die individuelle Förderung mit einem "drei- oder mehrgliedrigem Schulsystem" aus. Heins hält das plurale Schulsystem für richtig und sieht die Zukunft in Ganztagsschulen beheimatet. In diesem Zusammenhang stellte sich die Frage nach den Wertigkeiten der einzelnen Schulen. Welche Chancen hat ein Hauptschüler auf dem Ausbildungsmarkt und wie viele Kinder stehen unter dem Druck das Gymnasium zu absolvieren? Engagierte Eltern und Schulfunktionäre achteten vehement auf die Widersprüchlichkeiten der Expertenrunde und formulierten gezielt ihre Fragen. Mit dem Wegfall der 13. Klasse haben es die derzeitigen 9. und 10. Klässler besonders schwer, denn sie kämpfen zeitgleich um den Einstieg in das Berufsleben und um die Studienplätze. Christian Postel, Vater zweier Kinder am Gymnasium stellte die Wahrscheinlichkeitsfrage nach reellen Chancen bezüglich Ausbildungsplätze und was die Politik bereit sei dafür zu tun. Den Ausbildungsmarkt könne man nicht verändern, jedoch ist das Kultusministerium am Ball und arbeitet verstärkt an Lösungen.

    Letztendlich waren sich alle Politiker einig, dass das Hauptaugenmerk den Schülern, deren Wohl und Förderung wie auch der Qualitätsarbeit an den Schulen gilt.

    Foto: ka

    Moderator Gunnar-Kerstin Wilke richtet eine gezielte Frage an Wolfgang Wulf (SPD) und Thomas Künzel (FDP).

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