STADTHAGEN (ih). 223 Einsätze, 4000 Einsatzstunden und 38000 Fahrzeug-Kilometer. Diese drei Zahlen sind die Bilanz eines aufreibenden Feuerwehrjahres der Freiwilligen Feuerwehr Stadthagen.
Fast 100 Einsätze mehr als noch vor einem Jahr hatten die gut 100 Aktiven zu bewältigen. Dabei stellten nicht die Brände sondern technische Hilfeleistungen den Aufgabenschwerpunkt. Sturm "Kyrill" hatte diese Zahl zum großen Teil zu verantworten.
Auf der Jahreshauptversammlung resümierte Ortsbrandmeister Rainer Pflugradt das vergangenen Jahr und erinnerte an die schweren Momente. Der schlimme Verkehrsunfall am 27. April habe viele Kameraden über die persönliche Grenzen hinaus gebracht, die tagelangen Einsätze bei der Flut in Hildesheim die körperlichen Grenzen deutlich gezeigt. Im letzteren Fall "könne es nicht sein, dass die Einsatzkräfte zum Ausruhen auf dem nackten Beton liegen müssen". Ihm sei zugetragen worden, dass es nicht genügend Ruheplätze gegeben hätte, sodass einige Kameraden sich mit einem Stück Pappkarton behelfen mussten. "Eigene Feldbetten für unsere Katastrophenschutz-Einheit müssen drin sein." An die Verwaltung der Stadt gerichtet mahnte Pflugradt einen zügigen Abschluss der Baumaßnahmen an.
Die Dauerbaustelle im Feuerwehrhaus solle endlich nach zwei Jahren verschwinden. Auch die Sanierung des Hofs sei bereits vor zehn Jahren beschlossen, die Gelder aber erneut nicht in den Haushalt eingestellt. Die Feuerwehrkameraden böten weiterhin ihre Hilfe bei Baumaßnahmen an. Dadurch konnten bereits erhebliche Summen eingespart werden. Weitere Einsparungen stellte Pflugradt beim Fahrschulwagen fest. Der umgebaute Rüstwagen spare pro Schüler fast 50 Prozent der Kosten ein.
Bürgermeister Bernd Hellmann zeigte Verständnis für die Wünsche der Kameraden: "Auch wenn nicht alles fertig ist, ist es doch auf dem Wege." Die Stadt lege das Augenmerk derzeit auf die 50000 Euro teure Toranlage, die in der Notwendigkeit wichtiger sei als der Hof.
Mit Blick auf die verschiedenen Abteilungen der Stadthäger Feuerwehr bereindruckte den Bürgermeister offenbar der Bericht von Ernst Bövers. Der Sprecher der Altersabteilung hatte die Aktivitäten der Herren ab 62 Jahren Revue passieren lassen. An 10 Dienstabenden sei es hoch her gegangen. Grütze im Februar, Spargel mit Schnitzel im Mai und ein Rottfrühstück zum Schützenfest ist nur ein Auszug. Diese "Kultur und Kulinesse in der Altersabteilung" überzeugte den Bürgermeister "Vielleicht komme ich auch mal vorbei", stellte der Bürgermeister in Aussicht. Dann gab es noch ein Fäßchen Bier für alle Anwesenden, wie jedes Jahr.
Weitere Präsente und gute Wünsche überbrachten auch der Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy und der scheidenden Landtagsabgeordnete Friedrich Pörtner. Insgesamt 350 Euro flossen an dieser Stelle in die Kasse der Jugendfeuerwehr.
Zur Abstimmung wurden die Posten des Sicherheitsbeauftragten, des Kassenwartes und des Festausschusses gestellt. Fast alle wurden einstimmig wieder gewählt.
Das einzige neue Gesicht ist Fabian Deuß, der den Platz von Bernd Esse im Festausschuss einnimmt. Foto: ih