STADTHAGEN (mk). Im vergangenen Jahr konnte der Förderverein des Kreiskrankenhauses Stadthagen laut Vorsitzendem Wilhelm Söhlke erstmals helfen, einem Jungen aus Afghanistan eine Operation zu ermöglichen. Im Januar war er nach einem schweren Unfall mit einer Beckenverletzung sowie einem Abriss der Harnröhre nach Stadthagen gekommen, wo er von Spezialisten erfolgreich operiert wurde. Rund 8000 Euro an Spenden konnte der Förderverein für die Versorgung sammeln. Im Juni ging es nach längerer Genesungszeit wieder nach Hause. Im Sommer konnte der Verein dem Krankenhaus wieder Geräte im Wert von über 10 000 Euro übergeben, darunter ein Kinderkrankenbett mit Wärmehaltung und ein spezielles Ultraschallgerät. Bis heute, so Söhlke, konnten Geräte im Gesamtwert von 170 000 Euro übergeben werden. Die Zahl der Mitglieder stieg in 2007 auf 135 an, Ziel in diesem Jahr, die Marke von 150 Mitgliedern zu knacken. Aufgrund zahlreicher Spenden konnte der Verein über 20 000 Euro einnehmen, so dass nach Abzug der Förderungen nun eine Summe von gut 14 000 Euro bleibt. Mit diesem Geld können wieder viele Wünsche des Krankenhauses erfüllt werden. Im Rahmen der Mitgliederversammlung informierte Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier über die schwierige finanzielle Situation der Kreiskrankenhäuser. Bedingt durch zahlreiche Gesetze und die Gesundheitsreform klaffe mittlerweile eine große Lücke zwischen der Einnahmen- und der Ausgabenseite. Die Behandlungen werden teurer, neue Krankheitsbilder treten auf und die Personalkosten steigen kontinuierlich. So belaufe sich die Unterdeckung bei den Personalkosten seit 1999 in Stadthagen auf insgesamt 3,1 Millionen und in Rinteln auf 2,9 Millionen Euro. Ziel des Gesetzgebers sei es, so Schöttelndreier, große Einheiten zu schaffen, da er davon ausgehe, dass es aufgrund einer Häufung von Fällen zu mehr Erfahrung bei den Ärzten und somit zu einer Steigerung der Qualität komme. Doch sehe man genauer hin, dann müsse man feststellen, dass sich die Fälle in großen Häusern auch auf mehr Ärzte verteilen, so dass diese Annahme nicht zutreffe. Mit der Bildung von Leistungsschwerpunkten, der Ansiedelung von Facharztpraxen und mit Kooperationen versuche der Landkreis, die Kosten weiter in den Griff zu bekommen. Denn angesichts eines defizitären Kreishaushaltes können Millionendefizite nicht mehr ausgeglichen werden. Weitere Maßnahmen auf diesem Weg sind die Erweiterung der Burghofklinik, die Strahlentherapie für Stadthagen, die diagnostische Radiologie für Stadthagen und Rinteln sowie eine kumulierte Planungsrechnung und eine Gemeinsame Trägerschaft des Klinikum Schaumburg, des Krankenhaus Bethel und Bückeburg.
-
Förderverein will wieder viele Wünsche erfüllen
Landrat informiert über Situation der Krankenhäuser
Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum