STADTHAGEN (bb). Der Geschäftsführer des Jobcenters Schaumburg Michael Stemme hat ein positives Fazit der vergangenen Monate gezogen. "2007 war ein gutes Jahr", hielt er fest. Die Arbeitslosenquote in Schaumburg sei auf 8,8 Prozent gesunken. Das sei zwar noch immer eine zu hohe Zahl, aber der Trend sei ermutigend. Dank der weiterhin wachsenden Wirtschaft erwarte er auch für 2008 eine günstige Entwicklung am Schaumburger Arbeitsmarkt, hielt Stemme fest.
Der Geschäftsführer des Jobcenters Schaumburg Michael Stemme.
Die Verlängerung des Arbeitslosengeldes II für ältere Arbeitnehmer sah Stemme kritisch. Ein Erfolg des Hartz IV Paketes sei es gewesen, dass sich die Arbeitslosen heute deutlich flexibler zeigen würden als früher. "Es gibt eine höhere Bereitschaft, sich auch auf eine Stelle einzulassen, die früher nicht in Frage gekommen wäre", hielt er fest. Dabei zeige sich in der praktischen Arbeit im Jobcenter, dass vielfach der mit spürbaren Einbußen verbundene Übergang vom Arbeitslosengeld I auf das Arbeitslosengeld II zu einem deutlich aktiveren Bemühen bei der Stellensuche führe. Sicherlich sei die Verlängerung "aus sozialer Perspektive verständlich", es sei jedoch arbeitsmarktpolitisch schädlich, im Gesamtpaket Hartz IV derartige Einschnitte vorzunehmen.
Wichtig für die Zukunft sei es, weitere Ausbildungsplätze sowie Stellen gerade für junge Arbeitslose zu schaffen. "Ich glaube aber, dass die Unternehmen langsam spüren, dass sie aufgrund der demographischen Entwicklung in zehn Jahren massive Nachwuchsprobleme haben werden, wenn sie nicht jetzt in Ausbildung investieren", hob Stemme hervor.
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