LANDKREIS (ih). "Alle mal herschauen!" Der Kinderschutzpreis wird im April vergeben. Die Kinderschutzbünde Schaumburg und Rinteln rufen gemeinsam mit Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier dazu auf, Menschen zu melden, die sich für Kinder einsetzen.
Wer bekommt ihn? Vorschläge für den Kinderschutzpreis müssen bis zum 16. Februar eingehen.
Ob Vereine, Kirchengemeinden, Nachbarn oder Dorfgemeinschaften. Menschen, die sich im besonderen Maße für Kinder und Jugendliche in Schaumburg engagieren, sie durch ihr persönliches Engagement fördern, schützen, unterstützen oder stärken sind gesucht.
Zum zweiten Mal soll die etwas andere "Kultur des Hinsehens" in Schaumburg um sich greifen. Viel zu selten wird das Positive und Gute gesehen und wahrgenommen, sind sich Georgia Hasse und Petra Rabbe-Hartinger einig. Beide Frauen sind die Köpfe der Kinderschutzbünde in Schaumburg und organisieren, mit Unterstützung des Landkreises, die Preisverleihung.
Ab sofort hängen an vielen Stellen im Landkreis die Plakate mit den Informationen zum diesjährigen Kinderschutzpreis. Allen Institutionen, Vereinen und Gemeinden geht zudem eine Postkarte zu, die auf den Preis hinweist.
Vorschläge für den Kinderschutzpreis können bis zum 16. Februar beim Kinderschutzbund Schaumburg und beim Kinderschutzbund Rinteln eingereicht werden. Eine Jury sichtet die Vorschläge und zeichnet die Preisträger am 18. April im Rahmen einer Feierstunde aus.
Ob Einzelperson, Verein, Initiative oder einfach ein "Menschenfreund", die sich für die Kleinen in der Gesellschaft einsetzen, können vorgeschlagen werden.
Der Fußballtrainer, der besonders um die Integration eines Spielers in die Mannschaft kümmert. Die Nachbarin, die einspringt, wenn die Mutter plötzlich ins Krankenhaus muss. Die Mitarbeiter in Kirchengemeinden, die nachmittags Kinderbetreuung anbieten, ohne etwas dafür zu verlangen. Nur drei Beispiele, die Kindern in Schaumburg durch ihr Tun einen besseren Alltag bereiten.
Die Kinderschutzbünde sehen ihre tägliche Aufgabe darin, dorthin zu blicken, wo Kinder geschützt und gestärkt werden müssen. In vielen kleinen und großen Projekten setzen sie das an vielen Orten um.
Dabei sprechen sie auch immer wieder die Eltern an, sich um ihre Kinder zu kümmern. Erschreckende Beispiele gäbe es nicht nur in Ballungszentren wie Berlin oder Frankfurt. Auch im beschaulichen Schaumburg sitzen bereits Kleinkinder stundenlang vor dem Fernseher, kämpfen Grundschüler tagsüber gegen Monster und des Nachts gegen die Angst. Vorlesen, Draußen sein, Spielen gehört für viele Erwachsene im Rückblick zu einer normalen Kindheit. Nicht so für einen Teil der Kinder heute. Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier nimmt diese Veränderung seit gut 20 Jahren wahr. Die neue Medienflut, ob TV, Radio oder Internet, Handy, Email – das Angebot ist riesig geworden. Zudem geselle sich bei vielen Eltern ein Nicht-Wissen über die Bedürfnisse ihrer Kinder.
Andere Sorgen wie Arbeitslosigkeit oder Trennung vom Partner überrollen manche Eltern, sodass sie ihre Kinder nicht mehr wahrnehmen würden, bestätigen Georgia Hasse und Petra Rabbe-Hartinger diesen negativen Trend. Umso wichtiger ist es, die Menschen auszuzeichnen, die sich täglich auf ihre Art für Kinder einsetzen. Foto: ih