WIEDENSAHL. Ein Blick in vielerlei Medien nährt derzeit die Ansicht, mit dem 100. Todestag gehe das Wilhelm-Busch-Jubiläum erst richtig in die Vollen. Doch der Geburtsort Wiedensahl beschließt an eben diesem 9. Januar ab 18 Uhr den neunmonatigen "Tusch für Busch". Die Wiedensahler hatten seit dem 175. Geburtstag am 15. April des Vorjahres den Zeichner und Maler, Dichter und Denker mit zahlreichen und immer gut frequentierten Veranstaltungen gefeiert.
Die hundertste Wiederkehr des Sterbetages des bekanntesten Sohnes des Marktfleckens in der historischen Drei-Länder-Ecke begeht die Gemeinde mit einer Gedenkfeier am Wilhelm-Busch-Denkmal vor Kirche und Pfarrhaus. Da hatte der Protagonist zwischen 1872 und 1879 viele seiner bekannten Bildergeschichten zu Papier und auf die Druckstöcke brachte. Seine letzten Lebensjahre verbrachte Busch in Mechtshausen bei Seesen im Harzvorland und ist dort gestorben und begraben ist,
Namens der Gemeinde wird ihn Bürgermeister Schaer würdigen und mit einer Kranzniederlegung ehren. Umrahmt wird die Veranstaltung an der Erinnerungsstätte aus Muschelkalk mit dem lebensgroßen Bronzerelief vom örtlichen Singkreis und dem Posaunenchor.
Zu der Veranstaltung sind alle Wiedensahler sowie alle Busch-Freunde herzlich willkommen. Der Verkehr wird in dieser Zeit von der Hauptstraße um den gegenüber liegenden Dorfteich "Sahl" umgeleitet.
Dazu wird eine Abordnung der 16 noch lebenden von einstmals 21 Urgroßnichten und –neffen Buschs an ihren berühmtesten Verwandten erinnern. Zwei dieser nächsten Verwandten leben in Wiedensahl, weitere im Schaumburger Land, doch auch ins Rheinland und bis nach Wien hat sich dieser Clan verzweigt.
Im Geburtshaus erinnert dann ab 20 Uhr der Bückeburger Vorleser Frank Suchland unter dem Titel "Ich gehe meinen Schlendrian" mit heiteren und besinnlichen Texten aus der Feder des Vaters des Comic an dessen vielfältiges Lebenswerk.
Stephan Winkelhake wird das Programm am Klavier begleiten.
Abgerundet wird das Busch-Gedenken in Wiedensahl am kommenden Sonntag, 13. Januar, um 10 Uhr mit einem besonderen Gastprediger im Gottesdienst in der St.
Nicolai-Kirche. Der ehemalige Geistliche Vizepräsident der Landeskirche Hannover und Pastor i. R., der gebürtige Bückeburger Ernst Kampermann, ein verwandter Nachkomme des Multitalents, wird ihn halten.