RINTELN (ste). Die WGS startet als erste nach der Weihnachtspause ihre politische Arbeit wieder und macht mit einem Ratsantrag mobil gegen die veröffentlichten Pläne des Landkreises Schaumburg. Dieser treffe, so die WGS, Vorbereitungen, die Kreiskrankenhäuser ganz oder teilweise zu privatisieren oder in ein zentrales, neu zu errichtendes Klinikum zu überführen. Nach den Informationen der WGS werden wegen der konkret beabsichtigten Umstrukturierung oder Privatisierung schon derzeit auslaufende Zeitverträge mit Krankenhausmitarbeitern nicht verlängert. "Eine derartige Entscheidung hat für die Rintelner Bevölkerung schwerwiegende Auswirkungen und läuft deren Interessen diametral entgegen", schreibt Gert Armin Neuhäuser als Fraktionsvorsitzender der WGS an Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz. Die Gesundheitsvorsorge sei eine zentrale Daseinsvorsorge der Landkreise. "Es ist für die WGS zwar verständlich, dass der Landkreis versucht, Haushaltseinsparpotentiale auszuschöpfen; dies darf aber nicht auf Kosten der für die Menschen wichtigen Qualität des Gesundheitssystems gehen", so Neuhäuser, der gleichzeitig Millionen Euro Steuermittel bei der Erlebniswelt Renaissance verbrannt sieht.
Gert Armin Neuhäuser will sich vehement für den Erhalt des Rintelner Kreiskrankenhauses einsetzen.
Es sei weiterhin bekannt, dass privat betriebene Krankenhäuser, die überwiegend öffentliche Versorgungsaufträge wahrnehmen, den zu erwirtschaftenden betriebswirtschaftlichen Gewinn über Standardabsenkunken der medizinischen Versorgung erwirtschaften müssen, befürchtet Neuhäuser einen rückwärts gerichteten Standard. Bei einer Zentralisierungsentscheidung sei weiterhin auch die besondere Topographie der Stadt Rinteln als solche als auch deren Lage im Landkreis zu berücksichtigen: "Rinteln ist durch zahlreiche kleinere Ortschaften geprägt, deren Einwohner im Ernstfall ohnehin schon einen längeren Rettungsweg zum Kreiskrankenhaus zurückzulegen haben. Sollten sich die Rettungswege durch einen zentralen Klinikneubau, der außerhalb des Stadtgebietes Rintelns errichtet wird, weiter verlängern, so kann dies massive Auswirkunken auf Leben und Gesundheit der Rintelner Einwohner haben", fürchtet Neuhäuser.
Insbesondere ein Neubau in Stadthagen, wie ihn nach Meinung der WGS die Kreisverwaltung sicherlich forcieren würde, wäre - auch und gerade im Winter - schwerlich mit Rintelner Interessen vereinbar.
Die WGS beantragt daher für die nächste Sitzung Rates der Stadt als Tagesordnungspunkt den "Erhalt des Kreiskrankenhauses Rinteln" mit den Forderungen an den Landkreis: "Der Standort des Kreiskrankenhauses Rinteln ist aufgrund der Topographie der Stadt Rinteln und der Rintelner geographischen Lage im Landkreis Schaumburg zu erhalten und ein zentraler Klinikneubau ist - wenn Ziffer 1. dieses Antrages nicht realisiert werde - keinesfalls in Stadthagen und damit an für Rinteln geographisch ungünstigster Stelle im Landkreis anzusiedeln. Foto: ste