1. Das Gedicht aus Kindertagen bleibt auch im Seniorenalter unvergessen

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    SAMTGEMEINDE RODENBERG (al). Für zwei Stunden haben mehr als 120 Patienten der Sozialstation der Samtgemeinde Rodenberg ihr persönliches Schicksal vergessen können. Sie waren zur Adventsfeier ins Gasthaus Möbert nach Messenkamp eingeladen worden. Der Weg dorthin erwies sich nicht als Hindernis: Selbstverständlich hatte die Pflegeeinrichtung für die notwendigen Fahrgelegenheiten gesorgt. Und da der Gasthaussaal behindertengerecht ausgelegt ist, konnten sogar etliche Rollstuhlfahrer teilnehmen.

    Nichts vergessen: Anna Mix trägt dem Weihnachtsmann ihr Gedicht aus Kindertagen vor.

    Das vorfestliche Treffen hat bereits eine kleine Tradition. Die Mitarbeiterinnen backen selbst den Kuchen. Der jeweilige DRK-Ortsverein sorgt für weitere Vorbereitungen. Die fälligen Fahrgelegenheiten stellt der DRK-Kreisverband; die notwendigen Chauffeure finden sich ebenfalls. "Ich bin immer froh und dankbar, dass das alles so gut klappt", gibt die Leiterin der in Laueau ansässigen Einrichtung, Ruth Wambach, zu.

    Das Programm gestalten große und kleine Leute. Vom Kindergarten "Pusteblume" ist gleich eine große Gruppe gekommen, die mit Liedern und Gedichten zu gefallen weiß. "Die Konstellation zwischen Jung und Alt ist uns sehr wichtig", kommentiert Wambach das Miteinander, für das Messenkamps Vorsitzende Dagmar Ebeling gesorgt hatte.

    Später sorgen Edeltraud Heilmann aus Lauenau und Nina Bieling aus Meinsen für Aufmerksamkeit. Erst gibt es Lieder zur Gitarre. Dann erzählt Bieling Geschichten aus ihrer russischen Heimat Kiew und singt zum Abschluss das "Ave Maria". Dankbarer Beifall ist ihr sicher.

    Den gibt es auch für Anna Mix aus Rodenberg. Laut hatte der Weihnachtsmann an die Tür gepoltert, um Einlass gebeten und dann doch tatsächlich die Senioren gefragt, ob sie aus Kindertagen noch ein Gedicht wüssten. Rasch gehen ein paar Finger hoch; doch dann wendet sich der Mann im roten Mantel an die 87-Jährige. Denn Anna Mix ist die älteste Anwesende an diesem Tag. "Das habe ich bestimmt vergessen", sagt die Rodnebergerin zunächst zaghaft. Aber dann guckt sie dem Weihnachtsmann fest in die Augen: "Von drauß vom Walde komm ich her..." Immer sicherer wird ihr Vortrag: Die Hälfte der Verse schafft sie mühelos.

    Um ein Gedicht kommt der Feggendorfer Heinrich Krumfuß herum. Er ist mit 94 Jahren der absolute Rekordhalter im Saal. Dafür gibt es ebenfalls Blumen – und ein Schulterklopfen vom Weihnachtsmann: Nächstes Jahr wollen sie sich aus gleichem Anlass wieder treffen. Foto: al

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