1. An der Schlange vorbei unter die Glaskuppel

    Lindhorster zwei Wochen beim Bundestagsabgeordneten

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    STADTHAGEN. Zwei Wochen Berlin. Das ist für einen Jugendlichen mit 18 Lenzen sicher eine gute Perspektive. Denn die Hauptstadt ist trotz aller Probleme nicht am Puls der Zeit, sondern gibt den Takt in Kultur, Mode und Politik vor. Micha Steinwachs, Schüler des Ratsgymnasiums, hatte die Gelegenheit, sein Schulpraktikum im Büro des heimischen Bundestagsabgeordneten Sebastian Edathy in Berlin zu machen.

    "Liebe Genossinnen und Genossen! Der Fraktionsvorsitzende Peter Struck spricht in fünf Minuten im Plenum. Bitte sorgt dafür, dass unsere Plätze gut besetzt sind." So klang es aus den Lautsprechern im Büro. Eine gewöhnliche Ansage in einer Sitzungswoche im Bundestag.

    Micha Steinwachs erinnerte den Mandatsträger daran, sich auf den Weg in den Plenarsaal zu machen. Der Lindhorster begleitete den Parlamentarier bei Gesprächen und Terminen, verfolgte Bundestagssitzungen, wohnte einer Arbeitsgruppensitzung der SPD-Innenpolitiker bei und arbeitete im Büro mit.

    Mit einem Hausausweis des Bundestages standen ihm fast alle Türen offen. "Cool" sei es gewesen, ohne Anstehen durch den Abgeordneten-Eingang in die Reichstags-Kuppel zu dürfen oder fast uneingeschränkt durch alle Gebäude des Bundestages laufen zu können.

    Acht Stunden erschienen dem Gymnasiasten zuerst lang, gingen aber sehr schnell vorüber, da es immer was zu tun gegeben habe, so Steinwachs.

    Die zweite Woche wurde für Micha Steinwachs noch interessanter, da viele Termine anstanden, wie zum Beispiel Treffen mit den Botschaftern von Rumänien und Italien, ein Kaffeetrinken mit Bischöfen aus Sri Lanka. Besonderes ein Besuch der indischen Botschaft in Berlin dürfte den Schüler gefreut haben. Denn er selbst kehrte erst in diesem Sommer aus Indien zurück. Dort hatte er zehn Monate als Austauschschüler verbracht (SW berichtete).

    Über dieses Auslandsjahr in Indien kamen Micha Steinwachs und Sebastian Edathy in Kontakt. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland fand ein Treffen in Stadthagen statt, bei dem sich der Schüler um einen Platz als Praktikant bewarb.

    Am Liebsten wäre Steinwachs noch länger geblieben. Er könne sich gut mit der Arbeit und dem Leben in Berlin anfreunden, sagt er. Zweieinhalb Jahre Schule habe er noch zu absolvieren. Ob er danach eine Tätigkeit im Bereich der Politik anstreben will, weiß er noch nicht. Für ihn ist aber eines ganz sicher. Egal wohin es beruflich für ihn geht, er möchte sich später nicht sagen müssen: "Ich habe so viele Wünsche, aber ich traue mich nicht."

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an