BARSINGHAUSEN (mr). In seinem Buch erzählt Horst Krenzel unter anderem, wie der zweite Begriff des Titels "Kohlenberge und Arschbackenschaufel" entstanden ist:
Mit Heinfried Spier (re.) zusammen schreibt Horst Krenzel das interessante Buch "Kohlenberge und Arschbackenschaufel".
Nach einer Legende Ende des 19. Jahrhunderts öffnet eine Sekretärin dem Bergmann die Tür einer Bergschmiede, rutscht dabei aus und hopst dem verdutzten Mann Stufe für Stufe entgegen, um sich dann direkt vor ihm im Schnee daniederzusetzen. Dort blieb der Abdruck ihres korpulenten Gesäßes, der dem Hauer die Idee zum neuen Werkzeug lieferte: Genau so muss die neu zu bauende Kohlenschaufel mit großem Fassungsvermögen aussehen.
Die Passage löste Gelächter bei den Gästen seiner Buchvorstellung am vergangenen Dienstag im Besucherbergwerk "Klosterstollen" aus und brachte ein Schmunzeln auf Krenzels Lippen.
Der 72-Jährige unterbrach im letzten Jahr sein Schreiben, als seine Ehefrau Erika starb und er in ein tiefes Loch stürzte. Nur seinem Freund und "Ko-Autoren" Heinfried Spier, sei es zu verdanken, dass das Buch nun in einer limitierten Auflage zu erwerben ist.
Lebendige Schilderungen aus den schweren Zeiten der Männer im Klosterstollen werden mit vielen Bildern illustriert, die Krenzel in Massen gesammelt und allein 4 500 dem Museum zur Verfügung gestellt hat. Illustrationen aus einer spannenden, oft auch tragischen Arbeitswelt: Für Kinder und Enkel offenbart Krenzels Buch ein interessantes Stück Geschichte und Leben in ihrer Deister Region. Für die vielen Freunde und Kollegen von Krenzel, die teilweise mit ihm zusammen als Hauer unter Tage arbeiteten, erinnert es. Nicht nur an ernste Gegebenheiten. So lachten Krenzel und sein ehemaliger Kumpel Alois Mraz gemeinsam über die erlebten Anekdoten, die Mraz den rund 80 Gästen verriet und die unter den anwesenden Kumpel Gelächter und weitere Geschichten auslösten.
Spier hatte sich sieben eindrucksvolle Motive aus dem Buch herausgepickt, anhand denen er das Buch vorstellte. Bekannte Gesichter aus Barsinghausen und Umgebung zieren die Fotos. Beschreibungen der Tätigkeiten unterstreichen die Bilder. Es lohnt sich, nach bekannten Gesichtern und unbekannten Spitznamen zu stöbern. Oder ein Stück weit in eine Welt einzutauchen, die Viele nicht mehr kennen und die Menschen und Regionen so sehr geprägt hat.
Das Buch ist in den Buch- und Papierwaren-Geschäften rund um den Deister, von Nienburg, Wunstorf, bis Hannover und in Schaumburg zu erhalten.
Foto: mr