SEGGEBRUCH (ih). Der Liederkranz Enzen-Hobbensen hat am vergangenen Sonnabend ein Weihnachtskonzert in der Evangelischen Kirche zu Seggebruch gegeben. Die Sänger um Manfred Neumann hatten das Posaunenquartett "Tromboss" und die Sopranistin Nadja Klitzke zu Gast. Die drei unterschiedlichen musikalischen Darbietungen bescherten den rund 350 Zuhörern einen abwechslungsreichen Abend.
Posaunenschall in Seggebruch.
Wie gehabt: Der Liederkranz Enzen-Hobbensen überzeugt mit konstant gutem Chorklang.
Gelungen: Die kurzfristig entstandene musikalische Liason zwischen Dirigent Manfred Neumann und der Sopranistin Nadja Klitzke.
Mit Haydns "Vollendet ist das große Werk" eröffneten die Posaunisten, Studenten der Musikhochschule Hannover, das Konzert. Sie begeisterten nicht nur Liebhaber von Blechblasinstrumenten den gesamten Abend für die hohe Kunst des schönen Spiels. Sachte und vorsichtig bei "I came upon an midnight clear", präsent beim "Cradle Song" und virtuos bei "Hark the herald" kamen die vier Musiker aus ganz Europa daher. Der Männerchor setzte ganz auf Bewährtes und erntete damit großen Applaus. Neumann und die Sänger entführten das Publikum musikalisch nach Böhmen (Seht es kommt die heilige Zeit), Tirol (Es wird schon gleich dunkel) und Spanien (Feliz navidad).
Für die Sopranistin Nadja Klitzke bildete der Liederkranz einen satten Unterbau, sodass die charmante Sängerin bei den gemeinsamen Stücken besonders brillierte. Aber auch im Sologesang überzeugte Klitzke. Das "Ave Maria" war nur ein Stück, das den Zuhörern einen Gänsehautschauer über den Rücken trieb. Das berühmte "Gloria" durfte das Publikum mitsingen. Zu "White Christmas" ließ wohl der ein oder andere seinen Hoffnungen freien Lauf, zum Fest eine weiße Pracht genießen zu können. Ursprünglich war für dieses Konzert eine andere Sängerin vorgesehen, doch diese erkrankte. Klitzke sprang kurzfristig ein und zeigte trotz dieser Wirren ihre Professionalität. Dabei gewann sie mit ihrer charmanten Art den Liederkranz wie das Publikum im Handumdrehen. Chorleiter Manfred Neumann bewies einmal mehr seine Fähigkeiten als Dirigent. Denn er hatte zu jeder Zeit das musikalische Ruder in der Hand, dirigierte seine Mannen sicher durch die wechselvollen Stücke. Seine Instrumentalbegleitung der Solistin war durch hohe Präzision geprägt. Sehr positiv wirkte sich das zeitlich gestraffte Programm aus. Nach 90 Minuten entließen die Sänger ihr begeistertes Publikum mit dem gemeinsam gesungenen "O du fröhliche" in eine sternenklare kalte Winternacht. Foto: ih