1. Soldorfer kennen nur das "Maus"

    Bilanz nach Denkmaltag / Diskussion um "Bottermelksanballerße"

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    SOLDORF (al). Der Fachwerkexperte im Schaumburger Land, Manfred Röver, hat eine Menge dazu gelernt. Als er anlässlich des "Tages des offenen Denkmals" mitteilen ließ, es werde als Mahlzeit auch "Bottermelksanballerße" gereicht, musste er sich von alteingesessenen Soldorfern und Groß Hegesdorfern viel Kritik anhören. Hier zu Lande heiße es nur "Bottermelksmaus". Dass auch seine aus Riepen stammende Mutter ebenfalls nur von diesem in hochdeutsch übersetzte "Mus" sprach, gestand er ein. Diesseits der Bückeberge scheint das wohl wirklich der Begriff für das Schaumburger Traditionsgericht auch Kartoffeln, Buttemilch und Mehl gewesen zu sein.

    Egal, ob "Maus" oder "Anballerße"; der große Topf mit der leckeren Mahlzeit war am Denkmal-Tag in kürzester Zeit leer gewesen. Das blieb aber der einzige Missklang an diesem Tag, konstatierte jetzt der Verein "Dorfgemeinschaft Soldorf". Er hatte einheimische und auswärtige Helfer zu einem Rückblick eingeladen. Röver zeigte etliche Bilder zur Erinnerung. Unterdessen hatten Peter und Siegfried Reinecke einen großen Topf voller "Bottermelksmaus" angerührt, damit wenigstens diesmal niemand zu kurz komme. Auch der Geschäftsführer der Schaumburger Landschaft, Sigmund Graf Adelmann, bekam jetzt eine ordentliche Portion auf seinen Teller. Einig waren sich die Teilnehmer, dass beim "Tag des offenen Denkmals" so viele Besucher wie nie zuvor dem kleinen Soldorf einen Besuch abgestattet hatten. Gäste aus der näheren Umgebung seien sichtlich überrascht gewesen: Sie hätten gar nicht gewusst, wie "schön dieses Soldorf" sei. Besondere Aufmerksamkeit hatten damals der der Bau der "Schaumburger Mütze" an der Fassade des Hofes Wilkening und weiterer handwerklicher Einsatz sowie der Kontrast zwischen Oldtimer-Treckern und den geradezu riesig anmutenden landwirtschaftlichen Maschinen heutiger Zeit erregt. Auch für das kommende Jahr gibt es im Dorfgemeinschafts-Verein schon Pläne. Der Spielplatz muss wieder hergerichtet werden, weil es viele kleine Kinder im Dorf gebe. Vielleicht lassen sich dafür auch betroffene Eltern zum Mitmachen gewinnen.

    Beim nächsten örtlichen "Kaffeetrinken" mit heimatgeschichtlichem Hintergrund werden "Straßen und Wege" im Dorf und in der Feldmark im Mittelpunkt stehen. Dazu sind am Sonntag, 20. Januar, ab 15 Uhr möglichst viele kundige Einwohner aufgerufen, ihr Wissen kund zu tun. Anmeldungen erbittet Barbara Müller unter (05723) 4305. Foto: al

    Ob "Maus" oder "Anballerße": Das Traditionsgericht, das Siegfried Reinecke ordentlich durchrührt, hat den Teilnehmern geschmeckt.

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