RODENBERG (pd). Der geplante Ausbau der B 65 mit seinen noch nicht klar definierten Auswirkungen für den Verkehr im Ortsteil Algesdorf hat jetzt bei der Diskussion über mögliche verkehrsberuhigende Maßnahme eine Rolle gespielt. Lediglich für das Aufstellen von Spiegeln an besonders unübersichtlichen Stellen gab es Mehrheiten im Wege- und Umweltausschuss der Stadt Rodenberg.
Bei der Debatte spielte auch eine Rolle, dass es sich bei der Hauptstraße um eine Kreisstraße handelt. Denn bei allen Baumaßnahmen an dieser Durchgangsstraße müsse auch die Finanzierung im Auge behalten werden. Die Stadt könne Kosten für eine Verkehrsberuhigung aber auch aus eigener Tasche bezahlen. "Wir müssen uns lediglich fragen, ist es uns das Wert", machte SPD-Ratsherr Peter Friedrichkeit deutlich.
Zuvor hatte sein Parteigenosse Wilhelm Hartmann noch einmal erläutert, warum nach seiner Einschätzung unbedingt verkehrsberuhigende Maßnahmen in der Ortsdurchfahrt notwendig seien. Viele Kraftfahrer würden mit erhöhter Geschwindigkeit durch den Ortsteil rasen. Ältere Bürger hätten oft ihre liebe Not, sicher die Straße zu überqueren. Er schlug daher vor, die Autofahrer durch kleine Verkehrsinseln "abzubremsen". Diese Inseln könnten für Fußgänger auch als "Querungshilfe" genutzt werden.
Jörg Döpke von der Bauverwaltung gab zu verstehen, dass die Hauptstraße viel zu schmal sei, um eine ausreichend große Querungshilfe installieren zu können. Nach Kenntnisstand von Hans-Dieter Brand (SPD) sei der Landkreis nicht bereit, Kosten für verkehrsberuhigende Maßnahmen mit zu tragen. Dafür sei das Verkehrsaufkommen nicht hoch genug. Wenn man auf den Ausbau der Bundesstraße warten würde, könnte es noch bis zum Jahr 2012 dauern, bis weitere Schritte erfolgen werden. Hartmann war da weniger "optimistisch": "Das kann auch noch bis 2015 dauern", so seine Einschätzung.
Mit vier zu drei Stimmen wurde sein Antrag auf die Errichtung von Verkehrsinseln abgelehnt. Einstimmig beschlossen wurde aber der Teil des Antrages, in dem die SPD die Aufstellung von Spiegeln in Algesdorf beantragte. Bei einem Ortstermin sollen die entsprechenden Standorte geprüft werden. Sicher scheint aber wohl schon jetzt, dass ein Spiegel den Bereich Auf der Zinne/Hauptstraße sicherer machen soll.