1. "Die Städte-Partnerschaft hilft, viele gute Ideen auszutauschen"

    Patrick und Sophie Bonnet zu Besuch bei Wolfhard Müller / Erster Austausch war bereits vor 38 Jahren

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    BÜCKEBURG (hb/m). "38 Jahre ist es inzwischen her, dass ich mit dem VfL Bückeburg das erste Mal in Sablé sur Sarthe gewesen bin", erinnert sich Wolfhard Müller, SPD-Ratsherr und Vorsitzender des Sport- und Partnerschaftsausschusses. Als Jugendlicher hat er damals die Familie Bonnet in Sablé kennen gelernt, und der Kontakt zu Patrick Bonnet und seiner Frau Sophie besteht auch heute noch, obwohl die beiden inzwischen etwa 300 Kilometer von Sablé entfernt in Guérande in der Nähe von St. Nazaire leben.

    Für Wolfhard Müller ist es wichtig, dass über den Austausch der Vereine auch nicht organisierte Jugendliche beider Städte sich kennen lernen und auch Privatkontakte zustande kommen. "Der Wille muss da sein", bestätigt Patrick Bonnet diese Aussage.

    Patrick Bonnet ist Biologe im Parc Naturel Regional de Brière, einem Feuchtgebiet mit einer Fläche von 50.000 Hektar. "Unsere Niederung umfasst 700 Hektar", stellt Müller lachend einen Vergleich her.

    Sophie Bonnet ist promovierte Biologin und ist als Salzgärtnerin tätig. "Das Salz von Guérande ist weltberühmt, und 100 Gramm kosten 1,90 Euro", berichtet sie. Die Salzfelder seien mineralstoffreich und daher sehr gut. Dieses edle Meersalz ("Fleur de Sel"), das zwischen Guérande und der Atlantikküste gewonnen wird, tritt nur an heißen Tagen als hauchdünne Schicht an die Wasseroberfläche und wird dort abgeschöpft. Wolfhard Müller ist natürlich schon mehrmals sowohl im Naturpark bei Patrick gewesen und hat auch die Salinen von Guérande gesehen. Als man kürzlich gemeinsam am Dümmer See gewesen ist, hat Patrick zwölf Bekassine entdeckt. Diese Watvögel brauchen nasse feuchte Verhältnisse. Sie sind in Deutschland laut Roter Liste vom Aussterben bedroht, was weniger an einer Bejagung liegt als auf Entwässerungsmaßnahmen im Rahmen einer intensiven Landwirtschaft zurückzuführen ist. Durch die Entwässerung fallen die Wasserstände im Jahr früh ab, und der Boden bietet nicht mehr genügend Nahrung.

    Für Wolfhard Müller ist dies ein Stichwort, um an die "problematische Forderung nach der Entwässerung des Fischergrabens in der Niederung" zu denken.

    Für Patrick Bonnet ist es interessant, die Natur zu renaturieren und das Interesse der Kinder an der Natur zu wecken, damit die nächste Generation ihren Platz in der Natur finden kann. Wichtig seien Konzepte und Zeit. Am Beispiel der Salinen werde deutlich, wie man sich mit der Natur arrangieren kann. "Ökologie und Ökonomie müssen sich unterstützen", so Bonnet. "Unsere Partnerschaft ermöglicht es uns, gute Ideen auszutauschen", stellt Wolfhard Müller zum Abschluss des Gespräches fest.

    Foto: hb/m

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