RODENBERG (pd). 120 000 Euro für die Errichtung von 23 Garagen am südlichen Stadtrat haben in der letzten Sitzung des Wege- und Umweltausschusses für einigen Diskussionsstoff gesorgt. Dabei ging es um die Höhe der zu erzielenden Rendite durch Mieteinnahmen ebenso wie um die Finanzierung und den Sinn der Maßnahme überhaupt. Am Ende konnte sich der Antrag der Bauverwaltung knapp mit drei Ja-Stimmen durchsetzen. Dazu gab es zwei Nein- Stimmen und zwei Enthaltungen, quer durch die Fraktionen.
Am Johann-Sebastian-Bach-Weg, an der Ortsausfahrt gegenüber von Gissler & Pass, sollen nach den Vorstellungen der Verwaltung 23 Garagen gebaut werden.
"Diese Garagen könnten zur Deckung des Bedarfs im Baugebiet vorgesehen und vermietet werden", heißt es dazu in der Vorlage. Die vorhandene "Siedlungsdichte", insbesondere durch Reihen- oder Doppelhausgrundstücke, gebe es einen Mangel an Pkw-Abstellflächen. Die Kosten für Plasterarbeiten, Entwässerungs- und Grünanlage sowie die Anschaffung von Betonfertiggaragen beziffert die Verwaltung mit 5500 Euro pro Garage.
Insgesamt 120 000 Euro sind für das Projekt insgesamt veranschlagt.
Die Stadt erhofft sich Mieteinnahmen von 35 bis 40 Euro pro Garage und Monat.
"Wo kommt denn das Geld her?", wollte Carsten Schulz, CDU-Fraktionssprecher, wissen. Seines Wissens verfüge der Stadtetat lediglich über eine freie Spitze in Höhe von 96 000 Euro. Er kritisierte die Optik, die eine solche Garagenanlage am Ortseingang ausmachen könnte. Die 120 000 Euro dafür seien sehr wohl im Haushalt drin, konterte Jörg Döpke von der Bauverwaltung. "Wir erzielen eine Rendite in Höhe von acht Prozent", fügte er außerdem an.
Während Bürgermeister Günter Altenburg (CDU) versprach, dass wegen dieser Garagen keine neuen Schulden gemacht werden würden, machte Wilhelm Hartmann (SPD) eine andere Rechnung auf, in der er Zinsen, Abschreibungen und Unterhaltungskosten mit berücksichtigte. Anders als Döpke kam er bei einem Abschreibungszeitraum von 15 Jahren auf eine Rendite von 2,33 Prozent.
Peter Friedrichkeit (SPD) störte sich daran, dass "immer wieder neue Sachen angeschoben werden würden, ohne dass alte Maßnahmen abgearbeitet werden würden. SPD-Ratsherr Hans- Dieter Brand ergänzte die Aussprache durch die Feststellung, dass das in Frage kommende Grundstück der Stadt gehören würde und nicht anders zu vermarkten sei. Foto:pd