1. Weg zur effektiven Sprachtherapie

    12. Bad Nenndorfer Therapietag in der CJD Schule Schlaffhorst - Andersen

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    BAD NENNDORF (pd). Mit Prof. Dr. Wolfgang Praschak und Dr. Annette Kracht referierten zum 12. Bad Nenndorfer Therapietag an der CJD Schule Schlaffhorst-Andersen zwei ausgewiesene Fachleute vor 175 Atem-, Sprech- und Stimmlehrern, akademischen Sprachtherapeuten und Logopäden.

    Prof. Dr. Wolfgang Praschak von der Universität Hamburg stellte überaus anschaulich und kurzweilig die Grundlagen der sogenannten Kooperativen Pädagogik und darüber hinaus Grundlagen für die pädagogische und therapeutische Arbeit von behinderten und nichtbehinderten Menschen dar. "Auch wenn sie nicht sprechen, haben sie etwas zu sagen", so Wolfgang Praschak zu entsprechend beeinträchtigten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. "Unsere Aufgabe ist es dann ihnen auf ihrem Entwicklungsniveau Halt zu geben, weil sich daraus eine Haltung ergibt, die sich wiederum positiv auf ihre Handlungsfähigkeit auswirkt."

    Der Grundgedanke seines Vortrages war, dass es sowohl für Eltern als auch für Therapeuten entscheidend ist in einen wechselseitigen Dialog mit ihren Kindern bzw. mit ihren Patienten zu gehen. Bei schwerstbehinderten Menschen und bei Säuglingen ist dieser Kontakt zunächst rein körperbezogen und wird als tonischer Dialog bezeichnet. Erst später kommt der sprachliche Dialog dazu.

    In einer anschließenden Workshop-Phase konnten sich die Tagungsgäste bei Prof. Dr. Etta Wilken von der Universität Hannover über die Gebärdenunterstützte Kommunikation mit Menschen mit Down-Syndrom informieren. Außerdem haben Saskia Konopatsch und Henrik Bartels – beide vom Institut für Patholinguistik aus Potsdam – Veranstaltungen zu den Themen Aphasietherapie bzw. Therapie bei Kindern mit Aussprachestörungen angeboten. Weitere Workshops leiteten Birte Rasmussen aus Flensburg (zur Arbeit nach Padovan) und Karl-Leo Heller aus Hannover (Ansätze für die Arbeit mit stimmgestörten Patienten). Den Abschluss des 12. Bad Nenndorfer Therapietages bildete ein Vortrag von Dr. Annette Kracht, ebenfalls von der Universität Hamburg. Sie führte wichtige Prinzipien pädagogischen Handelns zusammen und stellte dar, was eine Therapie leisten muss, um tatsächlich effektiv sein zu können. Dies wurde mit einem Fallbeispiel veranschaulicht. Damit endete an der CJD Schule Schlaffhorst-Andersen ein rundherum gelungener Tag der praktischen wie theoretischen Auseinandersetzung mit diversen Inhalten zur pädagogischen fundierten Therapie. Foto:privat.

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