1. Nur noch eine Fußgänger-Ampel

    Planer stellt Entwurf für Umgestaltung der Kreuzung Lange Straße/Allee vor

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    RODENBERG (pd). Die Pläne, die Stefan Weinkopf aus Hameln im Wege- und Umweltausschuss der Stadt Rodenberg für den Kreuzungsbereich Lange Straße/Allee präsentiert hat, stieß auf einige Kritik. Der Planer sorgte vor allem mit der Idee für Aufsehen, in dem sensiblen Verkehrsbereich nur noch eine Fußgänger-Bedarfsampel einrichten zu wollen. Die Verkehrslage würde sich dadurch, so Weinkopf, sicherer und flüssiger gestalten. Gerade dieser Ansicht konnten sich einige Ausschussmitglieder und auch die Mehrheit der Zuhörer nicht anschließen.

    Ein sensibler Verkehrsbereich: Die Kreuzung Allee/Tor/Lange Straße. Ein Planer machte jetzt den Vorschlag, nur noch für die Fußgänger am Überweg Tor eine Bedarfsampel vorzuhalten.

    Er sei überrascht gewesen, wie viele Verkehrsteilnehmer den wichtigen Kreuzungsbereich in der Stadt täglich nutzen würden, hob Stefan Weinkopf gleich zu Beginn seiner Ausführungen hervor. Die von seinem Büro durchgeführten Verkehrszählungen hätten ergeben, dass 10 000 Fahrzeuge und 1400 Fußgänger im Schnitt täglich die Kreuzung passieren würden. Dazu käme noch eine ganze Reihe von Radfahrern.

    "Die Lichtanlage sorgt für eine sichere Verkehrsführung, birgt aber auch Nachteile", erklärte Weinkopf. Es gäbe oft lange Wartezeiten. Außerdem verursache die alte Schaltanlage einen hohen Energieverbrauch. Sicherer und attraktiver wäre es nach Auffassung des Planers, nur noch eine Fußgänger-Bedarfsampel zu installieren, die über die Straße Tor führen solle. Alle Linksabbieger, die von Bad Nenndorf kommend in die Innenstadt nach links abbiegen wollten, hätten dann "freie Fahrt". In diese Richtung würden die meisten Autos fahren, das hätten die Zählungen ergeben.

    In Höhe der jetzigen Parkplatz-Ausfahrt vom "Hotel Stockholm" kann sich der Planer eine Verkehrsinsel vorstellen, die als Querungshilfe der Straße Allee genutzt werden könne. Die Lange Straße könne mit Hilfe eines Zebrastreifens sicher passiert werden. "Diese Umgestaltung ist ohne Grunderwerb möglich", argumentierte Weinkopf. Seine Pläne seien damit nicht nur vom Energieverbrauch her, sondern auch vom wirtschaftlichen Standpunkt her positiv zu sehen.

    Weiter schlug er vor, die Windmühlenstraße als "untergeordnete Straße" einzustufen. Die Straße werde nach den Zählungen nur geringfügig genutzt. Diese Tatsache könne man auch durch bauliche Maßnahmen unterstreichen, wie etwa durch Beseitigung der Hochborde. Im Zuge solcher Maßnahmen würde die Windmühlenstraße zu einer "Mischverkehrsfläche" umgewandelt.

    Beisitzer Wilfried Engelhardt von der Wählergemeinschaft Rodenberg (WGR) empörte sich über die Vorschläge. Den Fußgängern könne eine solche Lösung nicht zugemutet werden. Auch Anwohner meldeten sich zu Wort und sprachen davon, dass man die Ausstattung der Kreuzung mit Ampeln für Kraftfahrer und Fußgänger erst vor 20 Jahren habe durchsetzen können. Und zwar nachdem sich dort ein tödlicher Verkehrsunfall ereignet hatte.

    Eine Kreisellösung sei ohne Grunderwerb nicht machbar, erhielt Ratsherr Wilhelm Hartmann (SPD) als Antwort auf eine entsprechende Frage. Bevor sich eine lebhafte Diskussion entwickeln konnte, ergriff Jörg Döpke von der Bauverwaltung das Wort. Die Pläne sollten in diesem Fachausschuss "nicht weiter kontrovers diskutiert werden". Es stünden Gesprächsrunden mit Fachbehörden an, bei denen es um die grundsätzliche Verkehrsführung in diesem Bereich gehen werde. Der eventuelle Wegfall der Ampelanlage sorgte bei den aufmerksamen Zuhörern weiter für Unruhe. Sie befürchten eine Zunahme der Verkehrsbelästigung, weil die Kraftfahrer ohne Ampelphasen über die Kreuzung sausen würden. Und bei Staus auf der Autobahn würden noch mehr Fahrzeuge an ihren Wohnhäusern vorbeibrausen, als dies ohnehin schon jetzt der Fall sei. Kein Verständnis zeigten sie auch für den Vorschlag, die Fußgängerampel über die Straße Allee wegfallen zu lassen. Und mit dem Bau einer Verkehrsinsel in Höhe einer Bushaltestelle konnten sie sich auch überhaupt nicht anfreunden. Foto: pd

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