1. Nach den Top-Ten nun der tiefe Fall

    Bad Nenndorf rutscht im Vergleich um 19 Plätze ab

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    LANDKREIS (ih). "Niedersachsens Heilbäder und Kurorte sind in Deutschland spitze", sagte Wirtschaftsminister Walter Hirche. Schaumburgs Kurorte leider nicht. Im niedersächsischen Vergleich liegen Bad Nenndorf und Bad Eilsen auf den hinteren Rängen.

    Besonders bitter sind die nackten Zahlen für Bad Nenndorf: Belegte die Kurstadt in der "Vergleichenden Kur-

    ortanalyse" 2003 noch Platz neun, ging es in diesem Jahr um ganze 19 Plätze nach unten. Zwischen Bad Gandersheim und Baltrum hat die Kurstadt ihren freien Fall vorerst bremsen können. Für Bad Eilsen ist die Rote Laterne hingegen nur letzte Konsequenz einer unangehmen Geschichte. Das Bad hatte in diesem Jahr seinen "Heilbad"-Status verloren und muss nun einen erheblichen Imageverlust wieder aufholen. Das niedersachsenweite Ranking wurden aus den aktuellen Zahlen des Europäische Tourismus Institut (ETI) an der Universität Trier erstellt. Kriterien der "Vergleichenden Qualitätsbewertung von Heilbädern und Kurorten" (VQB) waren unter anderem die Qualität der kurmedizinischen Versorgung und der Gesundheitseinrichtungen, das Klima, die Kultur- und Freizeitangebote, die Erreichbarkeit und der touristische Service. Dabei wurden die unterschiedlichen Ansprüche verschiedener Zielgruppen wie zum Beispiel Gesundheitstouristen oder Erholungsurlauber berücksichtigt. Viele niedersächsische Kurorte konnten sich im bundesdeutschen Vergleich auf den vorderen Plätzen positionieren. Neben dem Spitzentrio Bad Zwischenahn, Langeoog und Bad Harzburg hatten sich weitere 37 niedersächsische Heilbäder und Kurorte der Jury aus Tourismus- und Gesundheitsexperten gestellt. Bad Pyrmont belegte bei der bundesweiten Studie auf Platz 6, Norderney kam auf Rang 10, Bad Bevensen auf Platz 11. "Das insgesamt sehr gute Abschneiden zeigt, dass es in Niedersachsens Heilbädern und Kurorten einen hohen Standard gibt", so Hirche. Seit 2003 setze das Land in der Gesundheitswirtschaft konsequent auf Qualität. Danach müssen sämtliche 182 Heilbäder, Kur- und Erholungsorte in Niedersachsen bis zum Jahr 2010 die strengeren Qualitätskriterien des Deutschen Heilbäderverbandes erfüllen, um auch weiterhin das begehrte Prädikat führen zu dürfen.

    Der Gesundheitsmarkt gehört in Niedersachsen mit einem Umsatzvolumen von über 20 Milliarden Euro zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen und sichert knapp 400.000 Arbeitsplätze. Auch im Landkreis Schaumburg leben viele Menschen direkt oder über andere vom Kurbetrieb. Daher werden die Verantwortlichen in Bad Nenndorf wie Bad Eilsen sicher alles daran setzen, Wege für ein gutes Angebot und eine attraktive Struktur zu finden.

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