STADTHAGEN (ro). Für die 16-jährige Karoline Bax und den 17-jährigen Torben Seeger ist klar: Am Computer zu arbeiten ist eine tolle Sache und das wollen sie auch Oma und Opa oder anderen älteren Menschen zeigen. Deshalb haben die beiden Schüler des Wilhelm-Busch-Gymnasiums (WBG) bei dem Generationen-Projekt "Schüler schulen Senioren" mitgemacht, das jetzt niedersachsenweit an mehr als 100 Schulen – so auch am WBG – ausgerichtet worden ist.
Kinder und junge Leute sind dabei die Lehrerrolle geschlüpft und haben älteren Bürgern der so genannten "Generation 50+" aus dem ganzen Landkreis geholfen, einen einfachen und erlebnisorientierten Einstieg in das Internet zu finden. Die Arbeit am Computer ist heute selbstverständlich geworden. Nicht nur in der Berufswelt auch privat nutzen immer mehr Menschen das Elektronenhirn. Rund 40 Millionen Deutsche sitzen regelmäßig vor ihrem eigenen Computer und versenden elektronische Briefes, so genannte E-Mails, bearbeiten und verwalten Fotos oder buchen online ihren Urlaub. Doch nicht alle haben Zugang zu einem Gerät oder sind durch Berührungsängste gehemmt, die Welt von Maus und Modem zu erkunden. Insbesondere Senioren fällt es schwer, sich für die PC-Welt zu erwärmen. "Das Internet ist jedoch für alle da", betont WBG-Projekt-Koordinator Holger Witz. "Am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben und die Zukunft aktiv mitzubestimmen, ist kein Sonderrecht der jüngeren Generationen. Das grenzüberschreitende Netz darf keine Altersgrenzen kennen."
Nachdem vor einigen Wochen die Werbung für die Senioren-Computer-Kurse bei NDR1 Radio Niedersachsen über den Äther zu hören war, haben sich viele ältere Bürger zu den Kursen angemeldet, so dass diese bald ausgebucht waren. Zu den zwölf Teilnehmern gehören auch Wilfried Engelhard und Ingeborg Leineweber. Die 76-Jährige und ihr neun Jahre jüngerer Mitstreiter bereuen nicht, dass sie noch einmal die Schulbank gedrückt und dabei in die Welt von Maus und Modem abgetaucht sind. "Die jungen Lehrer haben sehr viel Geduld mit uns gehabt und konnten uns die Probleme anschaulich erklären", berichten die die Teilnehmer. Auf dem Lehrplan standen spezielle seniorenrelevante Themen wie das Verfassen eines Briefes und einer E-Mail sowie die Grundsätze der Internetnutzung. Die Senioren hatten aber auch die Möglichkeit selbst mitzubestimmen, was sie überhaupt mit dem Medium Internet anfangen möchten und was sie dort suchen.
"Wir wollen unsere Schule auch weiterhin für die Gesellschaft öffnen und sind stolz, dass an den zwei Tagen so viele Teilnahme der älteren Generation bei uns im Hause gewesen sind", resümiert Heiko Knechtel, Schulleiter des WBG. Foto: privat