LAUENAU (al). Die evangelische St. Lukas-Gemeinde in Lauenau sieht Bedarf für eine "Weihnachtsfeier" am Heiligen Abend. Sie möchte Alleinstehenden, Einsamen und Menschen, die sich vielleicht mit ihren Angehörigen zerstritten haben, Gelegenheit geben, gemeinsam Stunden zu verbringen. Das Angebot im Gemeindehaus ist für die Zeit von 16 is 20.30 Uhr vorgesehen.
Ein großer Arbeitskreis hat sich für die besondere Art von "Weihnachtsfeier" in der evangelischen St. Lukas-Gemeinde gebildet.
Schon gleich nach dem Fest im vergangenen Jahr hatte Pastor Dieter Meimbresse diese Überlegung angeregt. Er weiß von Personen, die gerade am 24. Dezember mit dem Alleinsein nicht fertigwerden oder die nicht so recht wissen, an wen sie sich wenden können. Zudem gebe es eine Gruppe von "Wegorganisierten", wie der Seelsorger bitter bemerkt: "Ich kenne Fälle, in denen extra für ältere Angehörige Aufenthalte im Krankenhaus oder im Pflegeheim besorgt wurden."
Seine Suche nach Freiwilligen, die ein Treffen gerade am Heiligen Abend organisieren könnten, verhallte nicht ungehört. Im Gegenteil: Überraschend grß war die Resonanz, wobei alle Altersgruppen vertreten sind: ältere Alleinstehende ebenso wie junge Leute. Es sind Eltern dabei, deren Kinder schon groß sind; und es gibt sogar eine komplette Familie, die auf diese Weise Weihnachten "vielleicht mal etwas anders feiern" will. Klaus und Ute Kühl haben sogar Verwandte als Vorbild: Sie kennen Ähnliches aus den Niederlanden und halten das Vorhaben "für eine ganz tolle Sache".
Es fiel auch nicht schwer, sich über die Ausgestaltung des Abends zu einigen. Natürlich werden die klassischen Zutaten wie Weihnachtslieder und besinnliche Texte, Speisen und Getränke dabei sein. Jemand möchte seine Gitarre mitbringen; andere denken bereits an kreative Arbeiten als Zeitvertreib. Um 18 Uhr könnte gemeinsam der Besuch des Gottesdienstes erfolgen. Natürlich sind auch die Teilnehmer aufgerufen, Ideen beizusteuern.
Je länger der Arbeitskreis über die Ausgestaltung des Heiligen Abends nachdachte, umso mehr Begeisterung kam dabei auf. Manche sahen sich "endlich abseits eingefahrener Gleise". Andere boten sich mit Rücksicht auf eigene Angehörige zumindest für ein arbeitsteiliges Engagement an. Wieder andere wollten für den gesamten geplanten Zeitraum zur Verfügung stehen: "Ich bin ja sowieso allein."
Doch so schnell sich der Kreis der Helfer fand und sich auch die Ideen sammelten; so sehr wächst die Neugier, wieviel Interesse für diese "Weihnachtsfeier" der besonderen Art überhaupt vorhanden ist. Deshalb werden ab sofort Anmeldungen im Pfarrhaus unter (05043) 1447 erbeten, damit ausreichend Vorbereitungen für das leibliche Wohl getroffen werden können. Wer gehbehindert oder nicht motorisiert ist, sollte dies gleich mitteilen, damit ein Fahrdienst organisiert werden kann.
Doch auch spontan sich entscheidenden Leuten steht die Tür offen. "Wir wollen ja gerade ein Mittel gegen die Einsamkeit an diesem Tag bieten", betont Meimbresse. Willkommen sind nicht nur Menschen aus dem eigenen Kirchspiel oder der neuerdings von ihm mitbetreuten Hülseder Gemeinde. Da es seines Wissens kein zweites Angebot in der Region gibt, sind auch Interessierte aus der weiteren Umgebung willkommen. Foto: al