1. "Warum sollte der Kunde bei mir kaufen?"

    "Erfolgreich selbstständig": Zwölfter Gründertag des Gründungsnetzwerkes Lippe

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    EXTERTAL (km). "Unternehmer sein - das heißt Chancen aufspüren, Ideen verwirklichen und Freude an der Verantwortung haben. Unternehmer sein bedeutet aber auch Fleiß, Mut, Risikobereitschaft und Durchhaltevermögen zu haben," stellte Maria Klaas, Moderatorin des Gründungsnetzwerkes Lippe und Geschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer Lippe bei der Eröffnung des 12. Gründertages fest. 140 interessierte Existenzgründerinnen und -gründer sowie Jungunternehmer nutzten das breite Angebot des Gründungsnetzwerkes Lippe, um sich über Chancen und Risiken einer Selbstständigkeit zu informieren. Eine gute Idee allein freilich reiche nicht für den erfolgreichen Start in die Selbstständigkeit, befand Maria Klaas. Jeder Gründer brauche ein "Alleinstellungsmerkmal", daher sei die Frage, "Warum sollte der Kunde bei mir kaufen?", täglich aufs Neue zu beantworten.

    Die Jungunternehmer gaben Einblick in die Geheimnisse ihrer Existenzgründung.

    Die Mitglieder des Gründungsnetzwerkes Lippe (von links): Andreas Marx, Hans Happel, Beate Jakobs, Rüdiger Most, Andreas Trotz, Hans Schmitz, Maren Lampe, Axel Martens, Angela Rehorst, Maria Klaas, Klaus Daseking, Annette Görlich, Thorsten Brinkmann, Elisabeth Ruberg und Elke Stinski.

    Maren Lampe, Vizepräsidentin der IHK Lippe und selbst Jungunternehmerin, wies auf darauf hin, dass eine sorgfältige Planung und Vorbereitung wichtig seien. Die Erstellung eines schlüssigen Gründungskonzeptes mit einer realistischen Planrechnung sei eine entscheidende Grundlage für den späteren Erfolg. Es müssten grundlegende kaufmännische und fachmännische Kenntnisse vorhanden sein und die Bereitschaft, sich umfassend zu informieren. Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt Gründungen durch die Kampagne "GO!" und die Einrichtung von "Startercentern", wobei das erste Startercenter in Ostwestfalen-Lippe in diesem Jahr bei der IHK Lippe eröffnet wurde. Darüber hinaus werden öffentliche Finanzierungshilfen angeboten. Außerdem trage die Bezirksregierung dafür Sorge, so Abteilungsdirektor Rüdiger Most, dass der Gedanke der Selbstständigkeit im Unterricht verankert werde, zum Beispiel durch die Gründung von Schülerfirmen und den Informationstruck "Go to school". Hans Schmitz, Vizepräsident der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld, wies darauf hin, dass nicht nur durch eine Neugründung der Weg zur eigenen Existenz gefunden werden könne, sondern auch die Übernahme eines bestehenden Betriebes gute Möglichkeiten böte, sich erfolgreich selbstständig zu machen. Die bundesweit zum Verkauf stehenden Unternehmen sind unter der Internet-Adresse "www.nexxt-change.org" abrufbar. Heike Plogstert, Michael Schmerder und Gabriele Tolkowski zeigten als erfolgreiche Jungunternehmer auf, wie sie den Weg in die Selbstständigkeit gefunden hatten. "Ich wollte etwas für mich selbst machen, das hat mich motiviert - trotz schlafloser Nächte," so die Detmolder Friseurmeisterin Plogstert. Michael Schmerder, gelernter Hotelfachmann und Betriebswirt, hatte im Management großer Hotelkonzerne gearbeitet und die damit verbundenen ständigen Ortswechsel erlebt. Das Traditionshaus Landhotel Wilhelmburg in Lage, auf das er durch das Internet aufmerksam wurde, bot ihm die Gelegenheit, "sesshaft zu werden" und mit der Selbstständigkeit gleichzeitig seinem Wunsch nach einer eigenen Familie zu erfüllen. Die Floristin Gabriele Tolkowski ist seit vier Jahren in Bad Meinberg selbstständig. Als sie mit 52 durch die Insolvenz ihres Arbeitgebers den Job verlor, hat sie sich nach reiflicher Überlegung aus der Notlage heraus selbstständig gemacht. "Gabis Blütenzauber" ist mittlerweile zur Marke geworden. Dahinter stecken rund 250 Stunden Arbeit pro Monat. Mit ihrem Prinzip "Ehrlichkeit gegenüber dem Kunden" ist sie sehr erfolgreich. Das Gründungsnetzwerk Lippe bot im Rahmen des traditionellen Gründertages unter anderem Informationen zu öffentlichen Finanzierungshilfen, zur Unterstützung von Arbeitslosen, zur Kundengewinnung und persönlichen Absicherung. Die Erarbeitung eines Geschäftsplanes gehörte ebenso dazu wie Tipps zur Vorbereitung auf das Bankgespräch und Aspekte der Unternehmensnachfolge. Das Gründungsnetzwerk Lippe ist ein Zusammenschluss aller Institutionen und Organisationen, die sich in Lippe mit der kostenlosen Beratung von Existenzgründern beschäftigen. Ziel der 19 Kooperationspartner ist nicht nur die intensive Beratung und Beratung von Gründern, sondern auch die Unterstützung bestehender junger Unternehmen. Ein Faltblatt mit den Ansprechpartnern kann bei der IHK Lippe, bei Gisela Tiemann (Telefon 05231/7601-27) ebenso angefordert werden wie allgemeines Informationsmaterial zur Existenzgründung.

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