LAUENAU (al). Claudia Regenberg hat abdanken müssen. Zwar führt sie wieder die Liste der treffsicheren Damen in der Lauenauer Schützengilde an. Aber sie darf trotzdem nicht die Königskette behalten. Sie fällt unter eine Sperrfrist. So musste sie trotz eines besseren Teilerresultats Bettina Rohde den Vortritt lassen. Diese freute sich über das ungewöhnliche Amt für zwölf Monate. Denn sie ist zum ersten Mal überhaupt Königin geworden.
Königshaus mit Lücke: Neben Alexander Wilhelm (links) und Philipp Kühl (rechts) sind Bettina Rohde und Frank Hungerland als neue Vereinsbeste ausgerufen worden. In der Schülerklasse blieb die Kette liegen.
Das brachte Stimmung in den festlichen Ball, zu dem die Gilde in den "Felsenkeller" eingeladen hatte. Denn bis zum letzten Augenblick hält der Vorstand die Namen der zu Ehrenden geheim. Zwar werden stets in den Reihen der Schießsportler mögliche Namen gehandelt. Doch erst die Proklamation bringt endgültige Klarheit. Bei den Damen standen diesmal eben Rohde und Regenberg vorn, gefolgt von Ute Kühl.
Noch spannender machte es Vorsitzender Karsten Moch bei den Herren.
Denn die Teilerergebnisse auf den vorderen Rängen wichen nur geringfügig voneinander ab. Den Sieg holte sich Frank Hungerland, der in den letzten Jahren eigentlich mehr mit Pfeil und Bogen auf sich aufmerksam machte, nun aber mit einem 31er-Teiler glänzte. Günter Ebertz und Karl-Heinz Bruns genießen die Würden von Rittern.
Moch freute sich übrigens besonders über die gute Beteiligung: 396 geschossene Sätze statt zuvor 290 sind für ihn der Beweis, dass der Königswettkampf unverändert attraktiv ist. Nur die Zahl der Zehnen blieb im Verhältnis zur Beteiligung deutlich zurück: Nach zuletzt 190 sind es diesmal "nur" 222 gewesen.
Was aber für die Erwachsenen gilt, kann auf die Jugend nicht übertragen werden. Im Gegenteil: Der Nachwuchs der Gilde bereitet momentan große Sorgen. Kein Kandiat für die Schülerkette, nur einer in der Jugendklasse und gerade einmal zwei bei den Junioren ließen eine rechte Wettkampfstimmung nicht aufkommen. "Judo und Bowling", klagte Moch auf Anfrage, seien offenbar attraktiver als der Schießsport.
Gleiwohl: Jugendkönig Philipp Kühl und Juniorenbester Alexander Wilhelm freuten sich dennoch über ihre Siege. Foto: al