1. "Schlösser sind nur die Ausnahme"

    Leiter der "Spurensuche" wehrt sich gegen Kritik an Apelerner Poster

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    APELERN (al). Der Leiter der Schaumburger "Spurensuche", Karl-Heinz Oelkers, hat mit heftiger Kritik auf die im Ausschuss für Wirtschaft und Fremdenverkehr der Samtgemeinde Rodenberg geäußerte Kritik am Poster des "Historischen Dorfspaziergangs" in Apelern reagiert. "Dank solcher haltloser Äußerungen laufen mir die ehrenamtlichen Mitarbeiter weg", schimpfte Oelkers, "das ist ein enormer Verlust."

    Wie berichtet, hatte der Apelerner Ratsherr Börries von Hammerstein in der öffentlichen Sitzung unter anderem die Qualität von Bildern und Texten der Veröffentlichung gerügt ("Da ist so viel Mist drin!"). Er beklagte "nicht aussagekräftige Fotos" und die falsche Beschreibung des eigenen Anwesens, eines der beiden Schlösser im Ort.

    Oelkers stellte klar, dass Schlösser wie auch Kirchen und andere Baudenkmäler normalerweise gar nicht durch die "Spurensuche" erfasst würden: "Uns geht es um die unscheinbaren Kulturgüter, die so selbstverständlich sind, dass ihr Verschwinden oft nicht bemerkt wird." Als Beispiele nannte er Grenzsteine, Torbögen, Flutwehre, Grabsteine, alte Brücken, Backhäuser, auch Gebäude mit markanten Fassaden. "Mit unseren Postern wollen wir interessierten Besuchern das Auffinden erleichtern", erläuterte Oelkers die Bedeutung der inzwischen auf 14 Schaumburger Dörfer ausgedehnten Serie, "das ist keine Fremdenverkehrswerbung".

    Oelkers stellt sich schützend vor die beiden ehrenamtlichen Helfer aus dem Apelerner Verein für Heimatpflege und Fremdenverkehr, die die Informationen für das Poster zusammengetragen hatten: "Ich bin dankbar und froh, dass es solche Menschen gibt." Und: "Das ist doch keine wissenschaftliche Arbeit." Er hält die öffentlich formulierte Kritik "in der Sache für vollkommen überzogen und undifferenziert" und hat dies inzwischen dem Apelerner Kommunalpolitiker auch schriftlich mitgeteilt.

    Oelkers macht sich in diesem Zusammenhang Sorgen um das Projekt insgesamt: "Nach solchen Darlegungen lassen sich neue Personen nur schwerlich zur ehrenamtlichen Mitarbeit motivieren." Dabei nehme gerade die Schaumburger "Spurensuche" im Land Niedersachsen eine führende Stellung ein und gelte als beispielhaft für andere Regionen. Die Zahl seiner Helfer bezifferte er "auf etwa 80 Personen".

    Wie Oelkers weiter mitteilt, habe er schon zu einem früheren Zeitpunkt unter anderem den Apelerner Kritiker um Bereitstellung von Bildern und Informationen über dessen Anwesen gebeten; doch sei keine Reaktion erfolgt.

    Inzwischen schrieb der Leiter der "Spurensuche" auch der Samtgemeinde Rodenberg: Er bittet um Mitteilung, ob "die vorgebrachte Kritik mehrheitlich die des Ausschusses ist".

    Würde das der Fall sein, wolle er die komplette Auflage zurücknehmen und der Samtgemeinde den von ihr bewilligten Zuschuss erstatten: "Unseren ‚Mist’ wollen wir bei Ihnen nicht abladen."

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an