RODENBERG (pd). Da hatten die Mitglieder des Ausschusses für Jugend, Sport, Kultur und Heimatpflege eine wahre Flut von Anträgen "abgearbeitet", da bot die "Einwohnerfragestunde" noch ausreichend Gelegenheit für die Vorstandsmitglieder des Boulesportvereins Rodenberg (BSV), nach dem Stand der Dinge in Sachen "Bouleplatz" zu fragen. Schon beim Tagesordnungspunkt "Bericht der Verwaltung" hatte SPD-Ratsherr Peter Friedrichkeit das Thema aufgegriffen.
Das Thema sei immerhin "ein Jahr vor sich her geschoben worden", meinte Friedrichkeit und verlangte Aufklärung darüber, was aus dem Vorschlag geworden sei, die SGR könne doch ein Stück Sportgelände abtreten, das dann vom BSV fürs Training und für Ligaspiele genutzt werden könne. Der stellvertretende Stadtdirektor Günther Wehrhahn berichtete, dass sich der Verwaltungsausschuss im Juni mit dem Thema befasst habe und entschieden habe, einzig das Areal am Kleinen Brunnen für die BSV-Aktivitäten zur Verfügung stellen zu wollen. Diese Meinung sei in einer VA-Sitzung Ende Juni noch einmal untermauert worden.
Den neuen Vorschlag mit dem SGR- Areal habe man sich "nicht zu eigen gemacht", wie Wehrhahn es auf Nachfrage von Friedrichkeit ausdrückte. Dieser hakte nach und erinnerte daran, dass es sich dabei doch um städtischen Grund und Boden handele und dass er das Vorgehen so nicht nachvollziehen könne. "Der Verein war doch ermuntert worden, mit der SGR in Verbindung zu treten", wunderte er sich. "Die Stadt muss sich damit befassen", befand der SPD-Politiker weiter. Und er fügte hinzu "So kann man mit Bürgern nicht umgehen!"
In der "Fragestunde" meldete sich dann Martin Bühre vom BSV-Vorstand zu Wort. Er gab zu, beim Hören der Summen, mit denen zuvor hantiert worden sei, "doch schon ein wenig neidisch zu sein".
Bei ihm bliebe da ein bitterer Beigeschmack vor dem Hintergrund, dass der BSV mit seinem Wunsch nach einer frei zugänglichen Bouleanlage bislang leer ausgegangen sei. Fast bittend bat er darum, doch klare Gründe dafür zu nennen, die zu der ablehnenden Haltung im Verwaltungsausschuss geführt hätten.
Die direkt angesprochenen Ratsvertreter mit einem Sitz im VA blieben diese Antworten schuldig.
Einzig Hans-Dieter Brand von der SPD gab Martin Bühre auf die Frage, ob es denn überhaupt noch Sinn hätte, sich für die Errichtung eines Bouleplatzes stark zu machen, eine klare Antwort. Und die lautete: "Es hat keinen Sinn. Die Positionen sind schriftlich und mündlich ausgetauscht worden!"
Friedrichkeit ließ nicht locker: "Was spricht denn gegen den Vorschlag, für den BSV ein Stück vom SGR- Gelände abzugeben?" Darauf die Antwort Brands: "Warum soll die Stadt diesen Verwaltungsaufwand betreiben?"
Und außerdem wüsste er nicht, welche Rolle die Stadt dabei überhaupt spielen solle. "Die Stadt muss Ja sagen", konterte sein Parteigenosse Friedrichkeit mit Nachdruck. Die CDU-Seite und der WGR- Ratsherr Ralf Sassmann beteiligten sich nicht an der Debatte.