1. "Informative Auszeit" für pflegende Angehörige

    Rheumaklinik und Landwirtschaftliche Krankenkasse starten Projekt "LKK Aktiv Plus Pflege"

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    BAD NENNDORF (pd). Die Rheuma-Klinik Bad Nenndorf und die Landwirtschaftliche Krankenkasse (LKK) Niedersachsen-Bremen haben ein gemeinsames Projekt ins Leben gerufen. Bei "LKK Aktiv Plus Pflege – Kraft schöpfen für den Alltag" handelt es sich um "Sieben Tage informative Auszeit für Pflegende". Dabei sollen sich Prävention und Erholung zusammen mit einem Schulungsteil über die richtige häusliche Pflege sinnvoll ergänzen. Die Teilnehmer wohnen im Gästehaus "Edelweiß", der therapeutische Teil und der Schulungsteil liegen in den Händen der Experten von der Rheuma-Klinik Bad Nenndorf.

    Während des siebentägigen Aufenthaltes in der Kurstadt sollen die pflegenden Angehörigen aus dem Bereich Landwirtschaft eine besondere Zuwendung erfahren. Eben auch, weil die Arbeitsbelastung in diesem Erwerbszweig als hoch einzustufen sei und die Pflege und Betreuung eines hilfebedürftigen Angehörigen ohnehin viel Kraft, Ausdauer und Kraft erfordern. Dies betonte der LKK- Verwaltungsdirektor Thomas Fischer bei der Vorstellung des Projektes.

    In Gruppen von maximal 15 Personen pro Seminar werden die Teilnehmer geschult. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer liegt bei 50 Jahren. Im Verlauf einer Woche erhalten die Kursteilnehmer unter anderem Hilfestellung zur Pflegetätigkeit und Tipps, wie sich Fehlhaltungen bei der Pflege vermeiden lassen. Unterwiesen werden die Teilnehmer dabei von Sportlehrern, Psychologen und examinierten Krankenschwestern. So vermittelt Krankenschwester Karin Imhoff zum Beispiel in einem dreiteiligen Intensivkurs theoretische und praktische Kenntnisse aus dem Bereich der Pflegetätigkeit. Auch Fragen rund um den Bereich "Stressbewältigung" werden nicht ausgeklammert.

    Diese Festlegung auf ein von Fachwissen gekennzeichnetes Programm macht auch die gewollte Abgrenzung von einer Art "Wellnessurlaub" deutlich. "Davon wollen wir uns bewusst abgrenzen", erklärt Klinikleiter Erhard Steege dazu. Zwar gehe es auch darum, den Seminarteilnehmern Wege der Entspannung aufzuzeigen. Doch er und Staatsbad-Geschäftsführer Peer Kraatz verweisen ausdrücklich auf den straffen Lehrplan und den professionellen Charakter dieser "Informativen Auszeit", bei der unbedingt auf Qualität gesetzt werde. Die zu pflegenden Angehörigen werden während dieser Woche in Kurzzeit- oder Verhinderungspflege umsorgt, so der LKK- Verwaltungsdirektor Fischer. Die Kosten dafür trägt die Kasse. Die Teilnehmer müssen für den Kurs einen Eigenanteil von 99 Euro bezahlen.

    Die eigene Gesundheit der Seminarbesucher komme auch nicht zu kurz. Mit gezielten Bewegungsangeboten wie Nordic Walking oder Gymnastik, die kombiniert werden mit Ausflügen in die nähere und weitere Umgebung sollen die pflegenden Angehörigen die Chance erhalten, ihre "Akkus" wieder aufzuladen. Foto: privat

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