OBERNKIRCHEN (mr). Für die Variante 8 a hat sich der Rat der Stadt mit zwei Enthaltungen entschieden. Damit nimmt der Umbau des Rates Form an, zumindest auf den Bauunterlagen. Etwas hitziger wurden die Bemerkungen bezüglich der damit freiwerdenden Gebäude in der Lange Straße 1 und dem Marktplatz 9.
Irmhild Knoche (Grüne) befürwortete im Namen ihrer Gruppe B90 Grüne/WIR die Modernisierung des Rathauses, warf aber die Frage in den Raum, was in sinnvoller Weise mit den leerstehenden Häusern nach Variante 8 b geschehen solle. Die Gruppe sprach sich für die Variante 7, dem Vorgängermodell von 8 a aus, in der ein Anbau nicht doppelstöckig getätigt würde. Dann könnte die Lange Straße 1 in städtischer Nutzung bleiben und Marktplatz 9 verkauft werden. Mit einem "tragfähigen Nachnutzungskonzept" für die beiden Gebäude inklusive Stadtbücherei und einer Hochrechnung aller Folgekosten über die Nutzungsdauer des Rathauses würde sich die Gruppe dem Vorschlag des Verwaltungsausschusses, die teuere Variante 8 a zu wählen, anschließen. Mit zwei Pro-Stimmen wurde der Ergänzungsantrag der Grünen/WIR abgelehnt.
Bürgermeister Oliver Schäfer betonte, dass bei den Überlegungen bezüglich der Nachnutzung des Gebäudes, Marktplatz 9 lediglich das Bauamt und nicht die Stadtbücherei betroffen sei. Dennoch sprach sich Martin Schulze-Elvert, Fraktionsvorsitzender CDU, vehement gegen eine Verlegung der Stadtbücherei, die seiner Meinung nach mit den Forderungen der Gruppe Grüne/WIR einhergehe aus. Den "anderen Ansätzen kann ich sehr wohl folgen" - schließlich möchten alle eine effektive Nachnutzung der nach Variante 8 a nicht mehr benötigten Gebäude.
Die sieht einen transparenten und behinderten Bürgerbereich im Erdgeschoss, neue Büroräume und Sanitäreinlagen vor. Nach der Umsetzung der Ideen von Architektin Tatjana Hallmann würde sich alles unter einem Dach befinden.
Die Bürger hätten alle Ansprechpartner vor Ort, die Mitarbeiter kurze Dienstwege. Viel wichtiger, fügte Wilhelm Mevert, Fraktionsvorsitzender SPD, hinzu, sei die seit Jahren von der Bauaufsichtsbehörde geforderte Brandschutzsanierung, die die seit Jahren geforderte, aber nie finanzierbare Rathausmodernisierung unausweichlich mache. Und "wenn ich saniere, dann ganz oder gar nicht". Außerdem würden im Verhältnis die Mehrkosten auf insgesamt circa 700 000 Euro der Um- und Ausbaumaßnahmen der Variante 8 b günstiger kommen, als wenn sich um die Sanierung des Gebäudes in der Lange Straße 1 zur Nutzung als Bürogebäude gekümmert werden müsse. Knoche und Bernd Kirsch (WIR) stellten klar, dass sie nicht mit der "Handbremse agieren möchten", sondern die Überlegungen bezüglich Nachnutzung parallel getätigt werden müssten.
Mit der Zustimmung des Rates können nun die Kosten präzisiert und die Planungsschritte sowie Bauabschnitte konkretisiert werden.