LAUENAU (al). Wer noch nie etwas von Patchwork gehört hat oder sich unter dieser besonderen Art von Handarbeit nichts vorstellen kann, muss in diesem Jahr den Lauenauer Weihnachtsmarkt besuchen. Denn neben den Buden und Ständen, die direkt vor der Eissporthalle aufgebaut sein werden, öffnen sich am Sonnabend und Sonntag, 15. und 16. Dezember, auch wieder die unmittelbar benachbarten Ausstellungsräume. Dort finden neun Mitglieder des Vereins "Schaumburger Künstler" ihren Platz für ihre Arbeiten. Mit ihnen kooperieren die "Flecken-Quilter".
Zum ersten Mal eine eigene Ausstellung: Die Lauenauer "Flecken-Quilter" kooperieren mit dem Verein "Schaumburger Künstler" beim Weihnachtsmarkt.
Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich eine seit genau fünf Jahren bestehende Frauengruppe. Deren Mitglieder aus dem Raum zwischen Bad Münder und Stadthagen treffen sich an jedem ersten Mittwoch im Monat um 19 Uhr im Pfarrheim der katholischen St. Markus-Kirche in Lauenau zur gemeinsamen Handarbeit. Die komplizierte Technik, die sich hinter dem Begriff Patchwork verbirgt, verlangt regelmäßig eine Co-Produktion. Manchmal ist es nur ein Rat; manchmal aber helfen sich Patchworkerinnen auch gegenseitig mit Stoffstücken aus. Denn das "Flickwerk", wie sich die schon seit mehr als 2000 Jahren bekannte Arbeit übersetzen lässt, besticht gerade durch seine Vielfalt und Farbakzentuierung. Während Patchwork einst vorwiegend die Verwertung von Resten zum Ziel hatte, dominiert heute eher der künstlerische Aspekt. Es lassen sich Decken und Wandbehänge fertigen; jedoch auch Taschen und andere Gebrauchsgegenstände des Alltags.
Wie aufwendig das durchaus sein kann, wollen die "Flecken-Quilter" den Besuchern anhand von Beispielen schildern. Es ist das erste Mal, dass sie ihre "Kreationen aus und mit Stoff" in der Öffentlichkeit zeigen. Die meisten Stücke werden zwar unverkäuflich sein; einige Wandbehänge und andere Stofferzeugnisse aber könnten auch an Interessierte veräußert werden.
Doch der Erlös steht nicht im Vordergrund; eher die Werbung für eine ganz ungewöhnliche Freizeitbeschäftigung. Deshalb ist die Gruppe den "Schaumburger Künstlern" dankbar, die spontan zur Kooperation bereit waren. So werden neben Aquarellen, Radierungen, Malerei, Kalligraphie, Schmuck und Keramikkunst eben auch Arbeiten aus Stoff zu sehen sein.
Als Dritte im Bunde der Ausstellungsorganisatoren hat sich jetzt die Rodenberger Künstlerin Marina Brand gemeldet, die im zweiten Geschoss des gleichen Gebäudes ein Atelier nutzt. Gerade hat sie eine neue Bilderserie zum Thema "Rund und" bearbeitet. Sie können am Weihnachtsmarktwochenende ebenfalls besichtigt werden. Dem Vorstand der "Lauenauer Runde" kommt so viel Engagement gerade recht. Denn mit der Dreifach-Ausstellung gewinnt das Marktgeschehen noch mehr an Attraktivität auch für auswärtige Besucher. Die Ausstellungsräume und auch das Atelier sind an den beiden Markttagen von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Bereits am Freitag, 14. Dezember, aber könnte die Vernissage ab 18 Uhr Gelegenheit bieten, sich in aller Ruhe mit den Werken der "Schaumburger Künstler" und denen der "Flecken-Quilter" zu beschäftigen. Foto: al