1. Dreigliedriges Schulsystem in den "Abfalleimer der Geschichte"

    Infoabend von WIR mit Thema "Zukunft der Schulen in Schaumburger Land"

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    STADTHAGEN (mr). Um die "Zukunft der Schulen im Schaumburger Land" ging es an dem Informationsabend, zu dem die Wählerinitiativen in der Region (WIR) eingeladen haben. "Ich habe viel Zeit, für die Gesamtschulenentwicklung zu arbeiten", begrüßte der Vorsitzende Richard Wilmers die Gäste und spielte dabei schmunzelnd auf sein ausgeprägtes Engagement auch nach seiner aktiven Zeit als Schulleiter der Integrativen Gesamtschule (IGS) an.

    In Bezug auf das große Interesse der Schulzentren in Obernkirchen, Rodenberg, Helpsen und Lindhorst an einer Gesamtschule findet Wilmers es bewundernswert, dass die positive Grundhaltung unabhängig der Parteizugehörigkeit in den politischen Gremien vorhanden sei. Der Wille für die Erschaffung neuer Gesamtschulen im Schaumburger Land ist deutlich zu spüren. Ob die Landesregierung ihre Zusage, das Errichtungsverbot aufzuheben, einhält, bezweifeln die Landtagsabgeordneten und Gäste Heiner Bartling (SPD) und Ursula Helmhold (Bündnis 90/Grüne). Dabei könne den Ausführungen von Bernd Siegel, Mitglied im Landeselternrat, über die Notwendigkeit weiterer Gesamtschulen und dem nicht mehr zeitgemäßen dreigliedrigen Schulsystem, dass in den "Abfalleimer der Geschichte" gehöre, wie Zeitungsmeldungen mit Anspielung auf die Entstehung des Systems verlauten lassen, nichts mehr hinzugefügt werden.

    Engagiert unterlegte Siegel in seinem Vortrag mit Meinungsäußerungen verschiedener Fachleute, Politiker und Fachzeitschriften seine Ansicht, dass Reformen im Bildungswesen längst überfällig seien. Die Äußerungen, die Siegel sich herausgepickt hatte, unterfütterten dies. So zeigte er beispielsweise einen Artikel, in dem sich der Bundespräsident Horst Köhler für die Notwendigkeit gleicher Bildungschancen der Kinder unabhängig vom Berufsstand der Eltern ausspricht. Oder den eines freien Journalisten, der das dreigliedrige Schulsystem als "soziale Auslese" bezeichnet. Die Wirtschaftswoche vom 14. März 2006 überschrieb einen Artikel mit "Ifo-Institut: Dreigliedriges Schulsystem mitverantwortlich für Arbeitslosigkeit". Siegel präsentierte unter anderem einen schriftlichen Zusammenschnitt einer Panorama Sendung des NDR vom 15. März 2007, in dem mehrere Studien ergeben hätten, dass die Prognose im Grundschulalter bezüglich der Schulempfehlungen zu früh und deshalb oft falsch sei. Er bildete weitere Schriftsätze ab, die sich gegen das dreigliedrige Schulsystem richteten und eine Notwendigkeit zusätzlicher Gesamtschulen in Schaumburg unterstrichen.

    Foto: mr

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