1. "Scharf rangehen" bei der Jobsuche

    Prominenz und lokale Wirtschaft geben Schülern Tipps beim Info-Abend der Schule am Schlosspark

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    STADTHAGEN. "Die Mädchen sollen ruhig scharf rangehen". Diesen Tipp gab Michael Weiner (38), hauptberuflich Polizeibeamter und vielen besser bekannt als Fußball Bundesliga-Schiedsrichter, den Schülerinnen der Jahrgänge 9 und 10 der Schule am Schlosspark mit auf den Weg. Mädchen müssten sich trotz gleichwertiger Qualifikation bei der Ausbildungsplatzsuche leider immer noch besser verkaufen als gleichaltrige Jungen.

    Bjarne Mücke (15) informiert sich über die Ausbildungsmöglichkeiten bei der Polizei.

    FIFA Schiedsrichter Michael Weiner gibt lebensnahe Tipps.

    Geben Tipps und motivieren: Anja Wischhöfer (v.li., Schule am Schlosspark), Reinhard Winter (IHK), Bülent Yilmaz, Bernd Hellmann, Michael Weiner, Rotraud Becker und Walter Hardekopf.

    Weiner sei es "gewohnt vor vollem Haus zu spielen", sagte der FIFA-Referee am vergangenen Mittwochabend im bis auf den letzten Platz gefüllten Forum der Schule am Schlosspark.

    Zum 4. Mal hatten Schüler die Chance, schon frühzeitig Kontakte zu lokalen Betrieben zu knüpfen, die bei der späteren Jobsuche Gold wert sein können. Rund 30 lokale Betriebe hatten Berufstätige und Auszubildende in die Haupt-und Realschule entsandt, die gemeinsam mit Schülern ihre Bewerbungsunterlagen durchsahen und wertvolle Hinweise zum Selbstmanagement bei der Ausbildungsplatzsuche gaben. Viele Schüler wurden von interessierten Eltern begleitet. Reinhard Winter von der IHK und Kreislehrlingswart Walter Hardekopf informierten über die aktuelle Lage auf dem Stadthäger Ausbildungsmarkt.

    "Erfolg ist nicht der Normalfall", gab Rektorin Rotraud Becker zur Beginn der Veranstaltung, die tatkräftig von örtlichen Wirtschaftsvertretern unterstützt wird, den Neunt- und Zehntklässlern und ihren Eltern zu bedenken.

    Vielmehr stehe Erfolg immer am Ende eines oft langwierigen und anstrengenden Prozesses. "Um mit 38 Jahren dahin zu kommen, wo ich jetzt stehe, musste ich mich immer wieder neuen Überprüfungen und Tests unterziehen", griff Schiedsrichter Weiner Beckers Eingangsworte auf.

    Bülent Yilmaz, Rechtsanwalts- und Notargehilfe, schlug auf dem Podium in die gleiche Kerbe: "Ich bin 33 Jahre alt und ein glücklicher Mensch. Ich habe einen Super-Job, ein eigenes Haus und eine eigene Familie. Das alles hätte ich nicht, wenn ich nicht immer wieder alles gegeben hätte, um meine beruflichen Ziele zu erreichen."

    Leider habe er im eigenen Betrieb zuletzt eine gewisse Antriebslosigkeit bei den Auszubildenden beobachten können. "Lasst Euch nicht hängen!" war seine eindringliche Botschaft.

    Nur wer konstant Einsatzbereitschaft und Engagement zeige, habe am Ende der Ausbildung auch eine gute Chance auf eine Anstellung.

    Bürgermeister Bernd Hellmann bedankte sich besonders für die "hervorragende Arbeit der Schule am Schlosspark" bei der Vorbereitung ihrer Schüler auf das Berufsleben und das große Engagement des Vielvölkerstammtischs unter der Leitung von Anja Wischhöfer.

    Hellmann zog in seinem Appell an die Schülerschaft auch die Parallele zum Sport: "Schule, Eltern und wir alle hier können euch auf eurem Weg ins Berufsleben unterstützen. In erster Linie aber seid ihr selbst für eure Zukunft verantwortlich. Der Ball liegt auf dem Punkt. Reinmachen müsst ihr ihn selbst!" Foto: privat

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