LAUENAU (al). Ein Wiederhören mit vielen Melodien, die der Singkreis der evangelischen St. Lukas-Gemeinde in Gottesdiensten oder in eigenen Konzerten beisteuerte, haben jetzt die Besucher eines fast zweistündigen Konzerts erleben können. Die musikalische Reise durch das Kirchenjahr war auch ein Rückblick auf Singerlebnisse in den letzten zwanzig Jahren. Denn 1987 hatte sich der Chor, der seit Beginn unter der Leitung von Christina Ziegler steht, aus einem Projekt anlässlich einer Visitation gegründet.
Nun packte er viele Beispiele aus dem langen Repertoire in eine Revue – vom ersten Choral, der dem damaligen Superintendenten präsentiert wurde, bis zu den aufwendigen Einstudierungen, die man von einem solchen kirchlichen Ensemble zunächst gar nicht erwarten würde. Denn von Anfang an hatte sich der Singkreis nicht nur auf die Mitgestaltung von Gottesdiensten bschränkt. In Jahreskonzerten widmete er sich einem Thema – mal einem Komponisten, mal der Folklore eines Landes. Immer anspruchsvoller wurden die Griffe in die Notenblätter: die Johannes-Passion war dabei und schließlich auch das wohl größte Ereignis in der 20-jährigen Chorgeschichte, das Musical über das Leben der Elisabeth von Thüringen.
Immer wieder brandete im großen Kirchenschiff Beifall auf, als sich jetzt die akustischen Kostproben aus dieser ganzen Vielfalt aneinander reihten. Jedes Chormitglied hatte sich "sein" Lieblingslied aussuchen dürfen. Und so wurde es ein buntes Flickwerk vom klassischen Choral über die recht düsteren Sequenzen der Leidensgeschichte Christi bis hin zu modernen rhythmischen Gesängen. Eine reizvolle Ergänzung bildeten die Wortbeiträge, mit denen aus der Probenarbeit berichtet wurde oder die ganz persönliche Empfindungen enthielten, warum man sich gerade diesem Kreis angeschlossen hat.
Dankbarer Applaus begleitete die Darbietungen. Aber die Mühen und das Können der Akteure hätte zweifellos eine noch viel bessere Publikumsresonanz verdient gehabt. Zwar war die Kirche gut besetzt; es blieben dennoch etliche Bänke leer. Foto: al