1. "Wenn man will, erkennt man eine Landschaft" Eckart Ließ präsentiert seine Annäherung an die Bergstadt / Kunstausstellung in der Info-Galerie

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    OBERNKIRCHEN (mr). Das Gesehene über das eigene Empfinden des Erlebten auf einem Blatt Papier ausdrücken - schon erhält der Betrachter ein Bild, dass meist mehr zum Abstrakten hin als zur Realität tendiert, vielleicht, weil sich Gedanken und Assoziationen, die im "Ich" zu einem realen Bild hinzuprojiziert werden, oft nicht klar strukturiert sind.

    Mancher Künstler würde über diese laienhafte Erklärung abstrakter Bilder vielleicht lächeln, doch darf sich Jeder auf seine eigene Interpretation einlassen - auch bei den Objekten, die Eckart Ließ bis zum 29. Dezember in der Info-Galerie präsentiert.

    Mit klaren Bleistift-, Buntstift- und Rohrfederkonturen über Aquarelle und Tuschzeichnungen bis hin zu Kombinationen aus beiden Varianten, bringt Ließ seine neue Stadt, Obernkirchen, zu Papier und lernt sie dadurch kennen.

    Vor einigen Jahren ist der Kunsterzieher nach seiner Pensionierung mit seiner Frau in die Bergstadt gezogen. In Rinteln noch als Lehrer am Ernestinum Gymnasium den Schülern die Kunst vermittelt, verarbeitet er nun seine eigenen Eindrücke der neuen Stadt in der Kunst - und das nicht ganz erfolglos.

    Schon in den ersten Tagen der Ausstellung verkauften sich viele seiner Bilder. Doch Ließ betont, dass es ihm nicht um das Verkaufen gehe. Vielmehr möchte er sich seiner Umgebung durch die Malerei "annähern".

    Es fängt mit dem Skizzieren einer Gegebenheit vor Ort, beispielsweise den Steinbrüchen, an. Im Atelier setzt er die Motive, meist freihändig aus seinen Kopfbildern um. Logisch, dass sich im Kopfkino schon Empfindungen und Gedanken mit der realen Erscheinung vermischt haben. Folglich sind alle Bilder von Ließ eine sehr persönliche Offenbarung - die meisten Resultate gibt er nicht her, sie hängen bei ihm in seinem Haus. Auch Eindrücke seiner Studienreisen in den Mittelmeerraum hat er bildlich festgehalten.

    Von klar bis abstrakt findet sich ein Querschnitt seiner Objekte in der Ausstellung wieder. Auch einige Skulpturen, meist Tongefäße, sind in der Info-Galerie zu finden. Manchmal verarbeitet er seine Gedankengänge in Skulpturen mit verschiedenen Fundstücken aus der Natur. Aus seinem Garten hat er sich sein liebstes Zeichengerät gefischt: Aus Bambusrohr entstand eine Rohrfeder. Damit hat er allerdings nicht sich selbst porträtiert - die Kreidezeichnung im seinem Atelier zeigt, das Ließ mit sehr viel Humor seine Berufung ausübt. "Nicht alles so bierernst nehmen, das ist die Kunst nämlich nicht", sagt er und grinst.

    Die Info-Galerie hat montags bis sonnabends von 10 Uhr bis 13 Uhr sowie montags, dienstags, donnerstags und freitags von 15 Uhr bis 18 Uhr in der Friedrich-Ebert-Straße 14 geöffnet. Foto: mr

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