LAUENAU (al). Was heute noch eher wie ein Sperrmülllager aussieht, soll künftig mitten im Lauenauer Gewerbepark zwei Vereinen dienen. Ein Teil des Dachgeschosses im Fabrikgebäude II, das sich über den Ausstellungsräumen sowie dem Atelier einer Rodenberger Künstlerin befindet, könnten sich das Jugend- und Musikforum und der Heimat- und Museumsverein teilen. Das ist das Ergebnis eines Ortstermins des Bau- und Planungsausschusses. Dazu waren auch Vertreter des Heimatvereins eingeladen worden.
Eigentlich wollte das Jugendforum die zur Verfügung stehenden 340 Quadratmeter ganz für sich beanspruchen. Hier sollen musikalische Ausbildung, Proben und Workshops stattfinden. Im Grundsatz signalisierte der Flecken bereits Zustimmung: Gemeindedirektor Uwe Heilmann sagte strukturelle Veränderungen bei Strom, Wasser und Fenstern zu: "Der Innenausbau muss dann durch das Jugendforum erfolgen."
Heilmann sah die Räume zugleich als geeignet für eine Musikschule an, die zuvor die Räume des Apelerner Jazzensemble mitgenutzt hatte; nach Kritik aus dem ehemaligen Casala-Verwaltungsgebäude nun jedoch ins Bürgerhaus gewechselt ist.
Für den Heimatverein, der neben Mobiliar auch etliche Archivalien sowie Exponate für das in Planung befindliche Casala-Museum aufbewahrt, versprach Jürgen Schröder: "Bis Ende November ist hier aufgeräumt." Er bat jedoch gleichzeitig darum, seiner Gemeinschaft eine Teilfläche von etwa 80 Quadratmetern zu belassen: "Damit kommen wir aus." Hingegen sei der vorgeschlagene Umzug in einen Kellerraum der Versandhalle nicht sinnvoll: Da dieser nach Meinung Schröders "feucht" sei, lasse er sich für die ortsgeschichtlich bedeutsamen Unterlagen nicht nutzen.
Ratsherr Wolfgang Kölling (SPD), der als Hausmeister im Gewerbepark tätig ist, stimmte dem Vorredner zu: "Mein Vorschlag wäre das auch gewesen: Diese Fläche muss für beide reichen." Er sah in einem Miteinander von Heimatverein und Musikforum sogar einen Vorteil: Das Archiv könnte wie ein Puffer bei den unvermeidlichen Klängen übender Musiker wirken. Kölling und seine Ratskollegin Christiane Kowalkowski berichteten von Kritik, die schon heute gelegentlich von Anliegern aus Carl-Sasse- und Molkereistraße zu den Übungseinheiten des Jazzensembles formuliert wird. Kölling verwies auch auf die direkte Nachbarschaft des Gebäudes II zum nur durch einen Hof getrennten Bürotrakt sowie auf die im Gebäude I geplanten Wohnungen: "Das muss mit berücksichtigt werden."
Der Ausschuss war sich einig, intensiv über schalldämmende Maßnahmen nachzudenken. Ob dies bis zu Köllings Vorschlag zu abschließbaren Fenstern führen wird, blieb in der Diskussion offen. Der Ausschuss ermunterte den Heimatverein, das Aufräumen bis zum versprochenen Zeitpunkt fortzusetzen. Bürgermeister Heinz Laufmöller (SPD) erinnerte in diesem Zusammenhang an das Versprechen des Jugendforums, dabei behilflich zu sein. Mit Heimatverein und Jugendforum wird jetzt außerdem gesprochen: Die neuen Überlegungen sollen zu einem Konzept über Zuwegung und räumliche Aufteilung der fraglichen Fläche führen. Foto: al
Ortstermin zwischen wichtigen ortsgeschichtlichen Exponaten und viel Sperrmüll: Im obersten Stockwerk des ehemaligen Casala-Gebäudes III sollen Jugendforum und Heimatverein nebeneinander Platz finden.