STADTHAGEN (ih). Eine etwas andere Geburtstagsfeier haben rund 30 Kinder am vergangenen Donnerstag in der Stadtbücherei gefeiert. Der Lesefuchs-Club hatte geladen, um die Mutter von Pippi, Michel und Kalle vorzustellen. Astrid Lindgren wären am 14. November 100 Jahre alt geworden. Also haben die Kinder gemeinsam mit Frau Voss-Bartelt nachgefeiert. Die ehemalige Kindergärtnerin erzählte den kleinen Zuhörern zunächst etwas aus der Kinderzeit der berühmten Autorin. Denn viele Kindheitserlebnisse finden sich in den Büchern wieder. So ist die kleine Astrid Lindgren gemeinsam mit ihren Brüdern, genau wie Pippi Langstrumpf mit ihren Freunden, vom Herd auf das Sofa und auf den Tisch gehüpft. Hauptsache nicht den Boden berühren. Auch Frau Voss-Bartelt hüpfte im Keller der Stadtbücherei hin und her, während sie den kleinen Zuhörern von Lindgrens Kindheit erzählte. Sie zeigte Bilder, auf denen Astrid Lindgren als Kind zu sehen war. Als junges Mädchen hatte sie ihre Haare zu "Affenschaukeln" frisiert. Dazu wurden die geflochtenten Zöpfe hochgebunden. So sah die Frisur aus, als hätte einer kleiner Affe Platz zum Schaukeln
Frau Voss-Bartelt erzählt mit viel Gestik und Mimik aus den Kindertagen Astrid Lindgrens.
Das ist wirklich spannend: Dieses Mädchen ist ganz in die Geschichte versunken.
Stellt Frau Voss-Bartelt eine Frage, melden sich die kleinen Lindgren-Lesefüchse sofort.
Auch das Zuhause der Familie Lindgren bekamen die Kinder zu sehen. "Das sieht ja aus wie Bullerbü" rief ein Junge, als er das rote Holzhaus sah. Von dem roten Bauernhof zog die Familie dann in ein helles Steinhaus. Das wiederum sei die Vorlage für eines der berühmtesten Häuser Europas: die Villa Kunterbunt.
Auch als die Autorin älter wurde, konnte sie das Kind in sich nie wirklich ruhen lassen. Noch mit 80 Jahren kletterte sie auf einen Baum.
Die Lesefüchse hörten nach der lebhaften Vorstellung der Lindgrenschen Kindheit eine Geschichte der Autorin. Der "Sammelaugust" ist eine der weniger bekannten Geschichten der Erfolgsautorin. Zu Unrecht, denn auch hier steht wieder ein aufgewecktes Kind im Mittelpunkt. Samuel-August erlebt mit seinen vier Brüdern eine einfache aber tolle Kindheit. Mit dem Schlitten geht es durch die "Käsekuchenklamm", am Abend wärmen sich die Kinder am großen Ofen. Durch das schnelle Aussprechen seines Namens wird aus "Samuel-August" der "Sammelaugust".
Einmal mehr wurde deutlich, wie wichtig die Bücher und Geschichten der schwedischen Autorin für die Kinder sind, auch für kommende Generationen. Foto: ih