BAD NENNDORF (Ka). Nach den Kranzniederlegungen am Gedenkstein erinnerte Bürgermeisterin Gudrun Olk an die Reichspogromnacht am 9. November 1938 und somit an die Taten und die Opfer des Naziregimes. Gedenkstätten und Denkmäler mahnen und mit der Einweihung des Dokumentationszentrums in Bergen-Belsen wird die Zeit bis 1945 mit dem Konzentrations- und Kriegsgefangenenlagers allgegenwärtig.
Sie ging auf den Zusammenschluss des Bündnisses gegen Rechtsextremismus und die Veranstaltung "Bad Nenndorf ist bunt" ein und unterstrich das Anliegen sich eindeutig gegen die Neonazi-Aufmärsche in der Kurstadt auszusprechen.
Das Unrecht dieser Zeit riefen Samtgemeindebürgermeister Bernd Reese, Pastorin Pankratz für die St. Godehardi-Gemeinde, Rosemarie Börner für das Bündnis gegen Rechts, Marina Jalowaja von der Jüdischen Gemeinde, Martin Schäfer die Linke und Pastor i.R. Martin Doernberg in die Köpfe zurück.
Die Aufarbeitung der Geschichte war ebenso Gegenstand des Gedenkens wie der Wunsch nach Zivilcourage in der Bevölkerung. Mit einer kleinen Kristallvase setzte Anneliese Schröder Maßstäbe. Sie überreichte der Jüdischen Gemeinde damit einen gläsernen Nachlass ihrer Mutter, die am 9. November 1938 die Vase in einem Geschäft kaufte und die Angst an jedem Tag am eigenen Leib spürte.
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In Erinnerung an die Reichspogromnacht treffen sich die Bürger an der Gedenkstätte.
Anneliese Schröder überreicht der Jüdischen Gemeinde eine Kristallvase.